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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 13
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Winter in Badenweiler (Aufn. Fr. Schmidle, Badenweiler)

dritten nachchristlichen Jahrhunderts die Verteidigung am Limes zusammen, und die
Alemannen nahmen das Land bis zum Rhein in Besitz. Mit einer gewaltsamen
Zerstörung des Bades durch Angreifer und Verteidiger ist nicht zu rechnen. Fraglich
bleibt aber, ob die neuen Herren des Landes überhaupt in der Lage waren, das
Bauwerk zu erhalten. Die Steinbautechnik wurde in dieser Zeit von den germanischen
Völkern noch nicht beherrscht. Deshalb darf wohl angenommen werden,
daß das Gebäude in zunehmender Schnelligkeit zerfiel, vielleicht auch als Lieferant
für Rohmaterialien (Steine, Holz, Metallteile) diente. Auffallend gering ist die
Zahl der Kleinfunde aus dem Inneren des Badehauses, woraus auf eine vor dem
Zusammensturz erfolgte, sehr gründliche Ausräumung zu schließen ist.

Aus den bewegten Zeiten der Völkerwanderung ergeben sich keine Anhaltspunkte
für die Geschichte des Kurortes. Aber das Baden selbst oder wenigstens eine
Ahnung der einstigen Möglichkeiten muß in irgendeiner Form bewahrt worden
sein. Denn anders läßt sich die Tatsache nicht erklären, daß der Ort bei seiner
ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1028 den Namen „Baden" trägt. Alle
Orte, die in der allemanisch-fränkischen Siedlungsperiode in der Umgebung Badenweilers
entstanden, weisen in ihren Namen auf das die Siedlung begründende Sippenoberhaupt
hin und enden auf -ingen oder -heim. Nur im Falle Badenweilers
wurde eine alte Tradition, vielleicht in Verbindung mit einem Ortsadelsgeschlecht,
aufgenommen, obwohl das Interesse des Fiskus in erster Linie wohl zunächst mehr
auf die Bergwerksnutzung abzielte als auf einen Badebetrieb. Dennoch war die
Quelle stärker und gab dem Ort den Namen Baden. Das Suffix -weiler wurde erst
im Laufe des vierzehnten Jahrhunderts angehängt.

Diese Namensgebung, von der nicht feststellbar ist, wann sie erfolgte, schlägt
die Brücke von der Antike herüber zum Mittelalter. Aus dem Jahre 1408 erzählt
älteres Schrifttum, daß zu dieser Zeit ein Mann namens Hod das Bad besessen
habe. Ihm sei es untersagt worden, wegen Einsturzgefahr das Gebäude weiterhin
zu nutzen. Waren das noch Reste des Römerbaues? Man muß es fast bezweifeln,
denn das große Erdbeben des Jahres 1356, das besonders Basel, darüberhinaus aber
auch das badische Oberland heimsuchte, dürfte wohl auch dem sicher nicht mehr

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