Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 24
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0026
Probebohrung, die am 22. 12. 1910 begonnen wurde. Am 25. 11. 1911 zeigte sich
der Erfolg dieser Anstrengungen. Es drang zwar kein Erdöl an die Oberfläche,
dafür aber eine kräftige Thermalquelle. Damit begann für den Ort eine neue
Epoche.

2. Die Erschließung des Thermalwassers

Die Bohrung, mit der man zunächst das „schwarze Gold" zu finden hoffte,
stieß im Sommer des Jahres 1911 in einer Tiefe von 424 m u. Gel. auf einen ersten
Thermalwasserhorizont. Die Temperatur betrug 31 0 C, und der Gehalt an Kohlensäure
und gelösten Stoffen war in dieser Tiefe schon beachtlich. Aber man ging
noch tiefer in der Hoffnung, einen ergiebigeren Speicherraum anzutreffen und
hatte in 565 m Tiefe Erfolg. Geysirartig schoß das Wasser aus dem Boden, größere
und kleinere Gesteinsbrocken aufschleudernd und eine 15 Meter hohe Fontäne
bildend. Man maß anfänglich 100 bis 120 Liter pro Sekunde, beim Tieferbohren
sogar 150 Liter, dazu eine Temperatur von 40,5 0 C. Bis zum Frühjahr 1912 verringerte
sich die Schüttung auf 80 1/sec. Dieser Vorgang ist für erbohrte artesische
Wässer als natürlich anzusehen. Bedenklich dagegen war das Zurückgehen der
Schüttung auf 7 1/sec. Diese Verluste waren auf ungeeignete Materialien zurückzuführen
, die man im Kriegsjahr 1914 beim Ausbau des Bohrlochs hatte verwenden
müssen. Auch die 1926 eingebrachte Kupferverrohrung konnte die Verluste,
die im Bereich des Hauptrogensteins eintraten, nicht verhindern. Heute ist diese
Bohrung versiegelt. Sie erhielt seinerzeit im Jahre 1911 zunächst den Namen
Nena-Quelle zu Ehren des indischen Freiheitskämpfers Nana Sahib, der damals
allenthalben Aufsehen erregte. Die Engländer sahen das jedoch als unfreundlichen
Akt an, worauf man auf diesen Namen verzichtete und die weniger verfängliche
Bezeichnung Katharinen-Quelle wählte.

Um die Wasserversorgung zu sichern, die nach 1926 immer mehr zu wünschen
übrig ließ, entschloß man sich 1939/40 zu einer zweiten Bohrung unweit des
ersten Bohrloches. In 427 bis 430 m Tiefe wurde der bekannte obere Thermal-
wasserhorizont wieder erreicht, die gleiche Temperatur (31 c C) wie 1911 festgestellt
und eine Schüttung von 2,1 1/sec gemessen. Auch diesmal wurde weitergebohrt
und der untere Thermalwasserhorizont zwischen 582 und 596 m angetroffen
. Die Anfangsschüttung von 42 1/sec ging nach der Verrohrung auf 17 1/sec
zurück. Die Edelstahlverrohrung, zu der man sich entschloß, soll Verluste, wie sie
bei der Quelle I aufgetreten waren, vermeiden helfen. Die Temperatur von
40,2 ° C entspricht fast genau der der ersten Quelle. Auch der Mineral- und
Kohlensäuregehalt lassen erkennen, daß es sich um das gleiche Wasser handelt.
Die Quelle bekam den Namen Theresien-Quelle. Den Vorschriften des Deutschen
Bäderverbandes entsprechend wird das Thermalwasser als Kalzium-Natrium-Sul-
fat-Hydrogencarbonat-Säuerling bezeichnet. 1951 wurde zur besseren Nutzung
eine Tiefpumpe eingebaut.

Eine dritte Quellbohrung, die 1960 niedergebracht wurde, war ebenfalls erfolgreich
. Temperatur und Schüttung liegen bei 40,2 0 C und 17 1/sec. Sie wird vorerst
als Quelle III bezeichnet. Auch mit dieser Bohrung wurde der untere Thermalwasserhorizont
angeschnitten.

Aus dem unteren Thermalwasserhorizont kommt auch die Quelle IV, die
1968 erbohrt und 1970 ausgebaut wurde. Sie ist etwas kohlensäureärmer, sonst
aber ähnlich zusammengesetzt wie Quelle III. Die Verrohrung reicht bis 576 m
u. Gel.

3. Die geologischen Zusammenhänge

Begriffe wie Grundgebirge (Kristallin), Deckgebirge (Buntsandstein, Muschelkalk
, Keuper, Jura) und Hauptverwerfungslinie sind durch die Ausführungen in

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