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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 34
(PDF, 20 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0036
Die vorgefundenen starken Quellausscheidungen zeigen in der Spektralanalyse
neben den gewöhnlichen Elementen folgende seltene Bestandteile: Lithium, Kalium,
Kupfer, Strontium, Barium, Zink, Bor, Germanium, Blei, Phosphor, Arsen, Tellur,
Cer, Lanthan, Neodym, Praseodym, Iridium, Palladium, Rhodium, Rhutenium,
Nickel, Silber, Gold, Cadrium, Gallium, Quecksilber, Osmium, Yttererden, Thallium
, Zinn, Antimon, Wismut, Platin, Titan, Chrom, Molybdän, Wolfram und
Cobalt als Elemente."

Zu der Heilkraft des Wassers kommt die würzige klare Waldluft und vor
allem die Stille des abseits vom Durchgangsverkehr gelegenen Tales und des nur
auf Erholung ausgerichteten Kurbetriebes, dem jeder mondäne Umtrieb fremd ist.
Zwischen dem Kurhaus, der Straße und dem Sulzbach wurde ein natürliches
Waldstück durch Anlage von Rasen, Wegen und Pavillons in einen kleinen Kurpark
ausgebaut, der mit wenigen Schritten durchgangen ist. Mehr ist hier nicht
notwendig, wo die ganze Landschaft ein einziger Kurpark ist.

Als erster Badewirt und Besitzer ist uns urkundlich vom Jahre 1603 Bernhard
Münklin genannt. Noch 1755 bezeichnete Rat Wild von Emmendingen das Anwesen
als ein elendes hölzernes Haus mit einem kleinen Scheuerlein und Stall, das
eher eine Bauernhütte als ein Badehaus sei. 1715 wurde es an einen Privatmann
namens Heinrich Keller verkauft. Dessen Witwe heiratete den Chirurgen Franz
Kleyling, der so 1738 Badewirt wird. Wild beurteilte seine Leistungen nicht
gerade günstig, wenn er schrieb: „Dieser sei jetzt ein 60jähriger Mann und tue
zur Hebung nichts, weil er keine Kinder habe." Nach seinem Tode verkaufte seine
Witwe das „von undenklichen Zeiten her berühmte Bad" 1766 merkwürdigerweise
an einen Pfarrer. Pfarrer Eisenlohr von Laufen legte dafür 5 000 fl an,
um seinen Söhnen damit eine Lebensgrundlage zu geben. Diesen schien die gebotene
Aussicht weniger verlockend, so verkaufte Pfarrer Eisenlohr schon nach
einem Jahr das Bad mit Verlust an den Ziegler Friedrich Dreyer. Als es in den
Sexauer'sehen Besitz übergegangen war, wurde es in der Folge von Pächtern betrieben
. 1849 wurde L. Grether Eigentümer. Schließlich übernahm 1907 der
Landesverband der badischen Handwerker-Vereinigungen das Bad und baute es
zeitgemäß aus. Das heutige Waldkurhaus Bad Sulzburg bietet nunmehr mit seiner
modernen, allen Anforderungen genügenden und doch anheimelnden Ausstattung
eine Stätte wirklicher Erholung.

Der Vollständigkeit halber darf nicht unerwähnt bleiben, daß sich auch in
der Stadt Sulzburg eine Badstube befand, das vordere Bad. Friedrich Bronner, der
Besitzer der Mahl- und Sägemühle „zu äußerst an der hinteren Vorstadt zu
Sulzburg " faßte eine Quelle unweit der Mühle und richtete um 1720 ein Bad ein.
Sein Schwiegersohn Karl Friedrich Schöpflin verbesserte und erweiterte die bescheidene
Anlage. Er kam 1767 um die Wirtschaftsgerechtigkeit ein. Dagegen
erhob der Besitzer des hinteren Bades Einspruch. Das Oberamt unterstützte die
Klage. So wurde das Ersuchen Schöpflins abgeschlagen und ihm sogar das Bad
gänzlich abgesprochen. Dem Badwirt Dreyer wurde aber zur Auflage gemacht,
sein Bad zu vergrößern und besser einzurichten.

Ebenfalls in diesem Zusammenhang gehören die Salinenversuche in Sulzburg.
Professor Dr. Walter Carle untersuchte die vergeblichen Bemühungen der Fachleute
während des 18. Jahrhunderts, die Salzquellen wieder aufzufinden, von
denen die mündlichen Überlieferungen aus der Zeit des Mittelalters berichten, in
denen das Jahr 1170 genannt wird. Bedeutende Männer wie der Bergwerks-
admodiator Sahler aus Wehr (1712) begannen im Auftrag des Markgrafen Carl
Wilhelm an verschiedenen Stellen zu graben, 1717 war es Bergmeister Johann
Gottfried Wolff, 1718 der Salzkunstmeister Joachim Klemm. Alle Mühe und alle
Kosten waren vergeblich. 1726 war es der Salzsieder Georg Ernst Beyer, der sich
hier für sich und den Markgrafen Gewinn versprach. 1737 kam der Salinist
Joachim Friedrich Freiherr von Beust, der nach der Untersuchung des Geländes
verneinte, daß hier Salzwasser vorkommen könne. Trotzdem kam Landmesser
Erhard 1775 wieder auf die Salzsuche zurück. Er wollte das Salz in größerer

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