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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 39
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dustrie, Gewerbe und Handel mbH" scheint auch nur mehr juristisch als in Wirklichkeit
existiert zu haben, denn 1926 wurde sie in „Grenzacher Heil- und Mineralquellen
GmbH Karlsruhe" umgewandelt23). Schon ein paar Monate später wird
dann der Konkurs gegen sie eröffnet, und am 4. Oktober 1927 findet die Versteigerung
ihres Vermögens statt24).

Der Kaufmann Carl Dietsche aus Karlsruhe, der sich schon vorher mehrere
Hypotheken der Gesellschaft angeeignet hatte, erwarb nun für 20 000 Reichsmark
Mineralquelle, Trinkhalle, Wiesen und Wege sowie das Abfüllgebäude an der
Basler Straße. Das „Emilienbad" selbst blieb aber von der Versteigerung verschont,
da es ja beim Kauf auf den Namen von Frau Luise Kuchenmüller eingetragen
worden war. Damit wurde die von Burkhard Kretz im Jahre 1880 erstmals erreichte
Zusammenlegung des Besitzes wieder rückgängig gemacht. Kurhaus und
alte Quelle gehörten jetzt wieder verschiedenen Besitzern, womit die einst so verheißungsvoll
begonnene Entwicklung Grenzachs zum Kurort endgültig gescheitert
war. Zwar gab Kuchenmüller immer noch nicht auf, aber die zwei auf seinem
Gelände gelegenen Quellen scheinen nicht reichhaltig genug geflossen zu sein, um
seiner „Grenzacher Heil- und Mineralquellen GmbH" mehr als ein langsames
Dahinsiechen zu gewähren. Auch seine Prozesse gegen Carl Dietsche und die späteren
Besitzer der Quelle zeugten nur noch von seinem Starrsinn, brachten aber das
„Emilienbad" nicht mehr zum Florieren. Nach dem Tode Max Kuchenmüllers im
Jahre 1958 fiel sein Besitz dann an die Erbengemeinschaft Kuchenmüller, die ihn
1966 für 160 000 DM an die Gemeinde Grenzach verkaufte25). Da sich das einstige
Kurhaus in einem sehr schlechten Zustand befand, ließ es die Gemeinde 1966 abreißen
und plant nun auf dem freigewordenen Gelände die Errichtung eines Altenheims
.

Ein Blick ins Abfüllgebäude mit der 1955 installierten vollautomatischen

Abfüllmaschine

Carl Dietsche, der neue Besitzer der Quelle, unternahm in richtiger Einschätzung
der Lage schon gar nicht mehr den Versuch, aus Grenzach ein Heilbad zu machen.
Er sah die Chance des Grenzacher Mineralwassers nur noch im Versand und

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