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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 48
(PDF, 20 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0050
Fischinger Bad (Aufn. Fr. Schülin, 1969)

des Gesundbrunnens durch den Bau eines Badhauses mit der dazugehörigen rechtschaffenen
Wirtschaft im günstig gelegenen Rebort am Läufelberg. Die Heilquelle
, welche nach der örtlichen Uberlieferung und alten Manuskripten schon in
früheren Zeiten ein gutes und heilsames Wasser gespendet habe, seit 100 und
mehr Jahren in Kriegszeiten aber zerstört und aufgegeben worden sei, wurde vom
damaligen Besitzer des Brunnens neuentdeckt. Der ärztliche Befund des Basler
Arztes ermunterte, die Quelle neu zu fassen und durch eine Bleiröhre ins Badhaus
und zum Erwärmen in einen Ofen zu leiten, von wo aus das Heilwasser
in die bereitgestellten 10 „Kästen" geschöpft wurde. Als die kritischen Beamten
und Ärzte in Karlsruhe bessere Beweisstücke für die Wirksamkeit des Bades anforderten
, legten Dr. Passavant und die Fischinger eine Liste von Personen vor,
welche „sämtliche von ihrer Gliedersucht" geheilt worden sind. Die drängenden
Gesuche überzeugten zuletzt auch die fürstlichen Hofräte. Die Regierung empfahl
den Bittstellern, einen wohlhabenden Mann ausfindig zu machen, welcher imstande
wäre, die Rechte an der Quelle dem unbemittelten Besitzer abzukaufen
und ein Badhaus mit einer Wirtschaft zu bauen.

In der Tat wurde dann auch das Badhaus gebaut und die Wirtschaft „zum
Baselstab" eingerichtet und der Betrieb mit allen Annehmlichkeiten und Vergnügen
für die Badgäste ausgestattet. Tanzsaal und Kegelbahn boten vergnügliche
Abwechslung, und eine „große Allee" im Rutenholz, in einem vor 100 Jahren
ausgestockten Wald zwischen Fischingen und Eimeidingen, lud zum erholsamen
Spazierengehen ein. Der stattliche Gasthof hatte 10 Fremdenzimmer und ein
Sprechzimmer für den Badearzt im Oberstock, Speise- und Wirtschaftsräume im
Unterstock. Das Bad mit 8 Kabinen war in einem Flügelanbau untergebracht.

Über die Quelle und ihr Wasser legte seinerzeit Dr. Passavant eine umfangreiche
Analyse vor. Er pries die Qualität lang und breit in 15 Abschnitten voll
chemischer und medizinischer Fachausdrücke. Das Wasser entsprang danach in
einer ziemlich tiefen Quelle in großer Menge, war wie anderes Brunnenwasser
kalt, hell und lauter, geruchlos mit einem „gelinde zusammenziehenden Geschmack
" auf der Zunge.

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