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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 50
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0052
Hauinger Bad (Aufn. E. Schülin, 1970)

Nach der chemischen Untersuchung des Gesundbrunnens durch den Hofrat von
Babo in Freiburg besaß das Wasser folgende Bestandteile: zweifach kohlensauren
Kalk, schwefelsaures Natron und Kali, kohlensaures Lithium, Chlornatrium, Kieselsäure
und freie Kohlensäure. Eine Badekur empfehle sich bei Rheumatismus,
Unterleibs- und Blasenleiden, sie heile Grätze und wärme die Glieder. Das Wasser
mag etwa die gleiche Beschaffenheit und „virtutem" wie das zu Maulburg haben
(1). So Leutrum, welcher sodann auch am 15. II. 1741 endlich die Konzession
und das Schildrecht „zum Badthaus" nach Erlegen der 40 fl Taxe den Eheleuten
Rübin zustellen konnte.

In der Folgezeit führte die Teilung der Kompetenzen unter den Inhabern des
Badebetriebes und der Gaststätte zu heftigen Auseinandersetzungen. Martin
Cammüller, der Badwirt, und der Chirurg Joh. Jak. Klein von Basel, der
Pächter des Bades, eiferten wegen der Bewirtung im Badhaus. Cammüller beklagte
Klein über anmaßendes Wirten im Bad, das seine Wirtschaft ruinieren
würde. Leutrum erklärte, der Wirt Cammüller sei „ein grobes Holz", er könne
die Badgäste nicht „traktieren", während sie Klein „wohl zu leben wisse". Die
Kurgäste würden lieber ihre eigenen Viktualien und Getränke mit ins Bad bringen
als sich vom Badwirt bedienen zu lassen. Klein bewirte nur die wenigen
Wochen während der Badezeit Gäste von „Distinction", welche bei Cammüller
nicht einkehren wollten; er entrichte dafür anteilig 16 fl Taxgeld. Wie der Streit
endete, darüber berichten die Akten nicht weiter.

Dem M. Cammüller folgte als Badwirt 1769 Mathias Scher er. Im Jahre
1838 erwarb Georg Friedr. Schwarzwä 1 der das Realrecht „zum Bad". 1849
kaufte der Metzgermeister Ludwig Dreyer das Anwesen mit dem Bad- und
Wirtsrecht, verpachtete 1855 die Wirtschaft an die Eheleute Karl Friedr. Gräß-
lin von Blansingen und 1858 weiter an Leopold Tröndlin. — Fritz Trönd-
lin erscheint 1888 als Besitzer und verpachtete den Betrieb — das Badhaus mit
7 Badezimmern und Keller im Erdgeschoß, im Oberstock 4 Zimmer und Tanzsaal
, samt Kegelbahn und Gastställe (2). Um diese Zeit wurde immer noch vereinzelt
eine Badekabine mit 2 Wannen im Untergeschoß benutzt. Heute noch
fließt hell und frisch der Badbrunnen im „Lingert" (3). Aber an das einstige Bade-

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