Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 67
(PDF, 20 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0069
späteren Zeitungsbericht in der Stunde 11000—14 000 1, also genügend für einen
„großen Badebetrieb". Man schenke der Bürchauer Quelle bereits schon im In- und
Ausland größte Beachtung, und schon etliche Firmen hätten sich um die Fassung und
Ausbeute der Quelle beworben. Ein Ausschuß zur Überwachung und Leitung der
Arbeiten sollte gebildet werden (2). Mit Fachleuten erwog man die erforderliche
Tiefbohrung und einen möglichen Zugewinn von zwei besagten anderen Quellen
oberhalb am Bachlauf (3). Jedenfalls wurde das Quellwasser unter der Brücke
in einer Betonmulde gefaßt und gegen den Bach abgedichtet. Bei weiter günstigen
Erfahrungen wollte die Gemeinde ein Thermalbad bauen und sich das Wasser zu
eigen machen.

Ein zweites fachliches Gutachten, das zwei Monate später als das Mannheimer
von der Technischen Hochschule Karlsruhe eintraf, dämpfte die Erwartungen der
Gemeinde. Es lautete im ganzen negativ: Das Wasser habe nicht die Eigenschaft,
die man vom chemischen Standpunkt aus von einem Mineralwasser verlangen
muß, besitze nur 0,125 mg festgelöste Stoffe und 0,009 mg freie Kohlensäure,
sei also kein Säuerling, sondern nur mit Eigenschaften eines gewöhnlichen Trinkwassers
ausgestattet. Überdies erfordere der Anspruch eines Thermalwassers mindestens
20 °C. Die Radioaktivität des Wassers müßte erst erprobt werden. Aber
die Gemeinde ließ ihre Hoffnungen nicht fahren; sie glaubte immer noch an den
heilsamen Gehalt des Wassers, welches „als zu den besten in Deutschland gezählt"
werden könne. Der neue Kranzwirt Leisinger plante in den nachfolgenden 30er
Jahren, das Quellwasser in sein nahes Schwimmbad zu leiten. Dann folgte der
schwere Krieg. Danach — also 25 Jahre nach den ersten Plänen — kamen Prof.
E. Litzelmann und der Lörracher Apotheker Syre mit neuen und wieder empfehlenden
Gutachten zur Gemeinde und Behörde. Sie beriefen sich auf eine Notiz
von R. Metz und G. Rein (4), wonach diese Therme noch nicht untersucht worden
sei. Die beiden Herren empfahlen ebenfalls, die jetzt 5—6 1/min spendende Quelle
tiefer zu fassen und das Thermalwasser in das vom Kranzwirt zementierte und
nahegelegene Badbecken zu leiten. Bürgermeister Dörflinger hoffte auf einen
Privatmann, der sich der Sache annehmen würde (5).

Der Wunschgedanke kreiste wieder im Sommer 1970 um die Möglichkeiten
der Ausnützung dieser „Bürchauer Thermalquelle" (6).

(1) a) Reg. Landratsamt Lörrach; XVIII Medizinalwesen/Bürchau.

b) Zeitungsbericht. Ausschnitt ohne Datum (Frühjahr 1930)

c) Eine Stellungnahme des Landesgeologen Dr. Sauer von 1960 besagt, daß diese Quelle
schon vor 100 Jahren beim Geolog. Landesamt registriert worden sei.

(2) Zeitungsausschnitt; ohne Angaben und Datum, vermutl. 1933.

(3) Am 29. X. 1919 ergab eine 1. geringe Schüttung etwa 0,2 sec/1 mit 18-20° C.

Die eine der beiden erwähnten weiteren Quellen wurde einige Meter oberhalb der
Brücke auf der gleichen Bachseite, die zweite etwa 100 Meter weiter oben unter der
Feldwegbrücke gesucht.

(4) Sh. Erläuterungen zur geolog.-petrographischen Übersichtskarte des Schwarzwaldes;
Kap. V. S. 39. Lahr 1958.

(5) am 2. VII. 1959

(6) Sh. (1) a)

67


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0069