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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 72
(PDF, 20 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-01-02/0074
6. Echter Buchenwald

Von den zahlreichen bisher beschriebenen Buchenwaldgesellschaften ist der
„Echte Buchenwald" mit den schlank aufwärtsstrebenden Stämmen wohl der eindrucksvollste
. Er hat seine Hauptverbreitung im Schweizer Jura in Höhen zwischen
400 und 900 m. Der Bestand, der sich in der kühlen, schattigen Bucht entlang des
Buchgrabens hinzieht, ist das bisher tiefste nachgewiesene Vorkommen (270—300 m
ü. d. M.). Solche Grenzvorkommen einer Gesellschaft sind für die ökologische Forschung
von besonderem Wert.

7. Eichen-Winterlindenwald

Wichtige Waldgesellschaft auf mittelgründigen, basenreichen, wenig gereiften
Böden in warmer Südwest-Lage. Er umgibt gürtelartig die Bestände des Flaum-
eichenbuschwaldes. Die Verbreitung dieser charakteristischen Waldgesellschaft reicht
etwa vom Genfer See bis zu den warmen Hügeln der südlichen Oberrheinebene.
Im deutschen Raum ist das Vorkommen innerhalb des beantragten Abbaugebietes
das letzte zusammenhängende und bedeutende Areal.

8. Sommerlindenwald

Anstehender Fels oder Felsschutt und ein gewisser Gehalt an Luftfeuchte in
einem nicht zu kühlen Klima sind für das Gedeihen dieser interessanten „Spezialistengesellschaft
" notwendig. Der Sommerlindenwald kommt deshalb weit und
breit nur an den nach Nordosten steil in die kühle Schlucht des Buchgrabens
abfallenden Kalkfelsen vor.

9. Ahorn-Lindenmischwald

Er entwickelt sich auf Steinschuttböden, die mit etwas Feinerde durchsetzt sind.
Ein kleiner Bestand liegt in der Nähe des Buchgrabens in leichter Nordost-Lage.
Der Spitzahorn als kennzeichnende Art sonniger Steinschutthalden der Bergstufe
dürfte in dieser tiefen Lage ein seltenes natürliches Grenzvorkommen haben.

10. Eschen-Ahornwald

Bodenfrische, Lehmgehalt ohne Verdichtung des Bodens und ein ausgeglichenes
Klima in luftfrischer, kühler Lage sind wesentliche Standortseigenschaften. Das Vorkommen
ist deshalb im Isteiner-Klotz-Gebiet auf die Schlucht des Buch- und Gais-
grabens beschränkt. Es handelt sich auch um forstwirtschaftlich interessante Waldgesellschaften
, die der weiteren Untersuchung bedürfen.

Die kennzeichnende Waldgesellschaft der Landschaft am Isteiner Klotz ist der
Eichen-Winterlindenwald. Felsspaltengesellschaften, Trockenrasen und Flaumeichenwald
an den extrem trockenen Standorten sowie ein bestimmter Hagebuchenwald
in den gründigeren und frischeren Senken ergänzen das Mosaik in den bisher noch
wenig bewirtschafteten und daher artenreichsten Beständen. Als letztes Beispiel von
naturnahen Räumen dieser Art ist nur noch das kleine Gebiet beidseits des Buchgrabens
erhalten geblieben. Somit kann auch im Sinne der Erhaltung der Landschaft
einem weiteren Abbau nicht zugestimmt werden; ja, es erscheint aus dieser Sicht

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