Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 97
(PDF, 20 MB)
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Gekommene noch höher und obenaus geschwungen haben. Vor so vielen Vorzügen
schweigt der Neid, und wenn er je sich regen sollte, so ist es ein edler, heilsamer
und fördernder Neid.

Nun steht mir auch noch ein großes neues Glück bevor: Ich werde mir in der
Uni-Bibliothek Ihre Werke alle beschaffen und in einem Gesundbrunnen baden,
der mir altem Kerl ordentlich gut tun soll! Es ist schön, wenn zwei Gipfel über die
Täler und Hügel hinweg sich grüßen und einander zuwinken, und jeder des andern
von Herzen froh werden kann!

Ein weiteres Glück erhoffe ich mir einmal aus einem persönlichen Zusammentreffen
in Ihrer Landschaft; Sie werden dabei nicht gestört werden; ich komme mit
dem Wagen auf die bestimmte Zeit und fahre zur angesagten Stunde wieder weiter:
Aber ich finde, wenn schon das kurze, unter nicht eben günstigen Umständen
mögliche Zusammensein an der Stidkelberger-Feier mir soviel Freude gebracht hat,
werden wir uns auch bei einer näheren Berührung gut verstehen und schätzen.
Diese Zukunftsmusik tönt mir im Ohr, während ich dieses in die Maschine sage,
und ich bin überzeugt, daß der herzliche sofortige Zusammenklang zweier wirklicher
Dichter der Mundart eine seltene und kostbare Sache und der Mühe des
Werkes wert ist.

Ich grüße Sie über den alemannischen Rhein hinüber und bin von Herzen

Ihr Ihnen verbundener und ergebener
H. St. Burte

Teufen bei St. Gallen, den 1. August 1954

Lieber, verehrter Hermann Burte,

Sehr spät habe ich die Sonderdrucke meiner Stickelberger-Rede erhalten, der
ich ja meine unvergeßliche Begegnung mit Ihnen verdanke. Ich lege diesem Hefte
ein weiteres bei, das freilich nicht so feierlich aussieht, aber doch die Märchen-
Ballade enthält, die Ihnen vom „Vrinelis Gärtli" her lieb geblieben ist. Da finden
Sie auch ein paar Angaben über mein Schaffen, die Ihnen vielleicht willkommen
sind. Aber sehen Sie im Hefte vor allem einen guten Boten, der Ihnen melden soll,
wie sehr wir uns auf Ihren versprochenen Besuch freuen. In der ersten Hälfte
August sind meine Frau, unsere Buben und Mädchen mit mir auf Reisen, dann
aber sind wir so gut wie immer im Gelände. Schreiben Sie nur vorher ein paar
Zeilen, damit wir ja in Haus und Garten und nicht in den Wäldern der grünen
Runde sind. Sie glauben kaum, wie sehr ich Ihrer bezaubernden „Madlee" aber
auch Ihrem ganzen urwüchsigen Schaffen aus alemannisch-abendländischem Grunde
zugetan bin.

Ihr Georg Thürer

Teufen im Lande Appenzell am zehnten Maien 1957

Verehrter, lieber Hermann Burte!

Den heutigen Hebeltag habe ich in stillem Gedenken an Sie begangen. Ich bin
unsere Voralpen hinangestiegen bis zu einer Felskuppe, von wo ich bei hellem
Wetter den Feldberg und Ihren Schwarzwald sah. Eine schöne, durchsonnte Wolke
lag über Ihrem Lande, und als ich mich an der wunderbaren Schau gesättigt
hatte, ließ ich mir von Ihnen DIE SEELE DES MAIEN auftun. Ich las in Ihrem
blaugoldenen Buche Spruch um Spruch, angefangen bei Ihrem Abiturienten-Bekenntnis
, das nun sechzig Jahre zurückliegt (und wie treu haben Sie dem Meister
das Wort gehalten, das Sie ihm gaben!) über das innig-wuchtige Wälderbüebli-

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