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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 1/2.1971
Seite: 99
(PDF, 20 MB)
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holen, abholen sollen. Es kamen aber dann nach den Tagen der Erholung die
unabweisbaren Pflichten des Berufes, und so hoffte ich im stillen auf eine Begegnung
im Rahmen der 200-Jahr-Feier unseres geistigen Stammvaters Johann Peter Hebel.
Sieben Wochen zuvor — es erschien mir sinnbildlich, daß es zur Frühlings- und
Nachtgleiche geschah — starb aber Hermann Burte, und es blieb mir, als ich in der
Aula der alten Universität Basel die Rede auf Hebel zu halten hatte, nur mehr
übrig, das Bedauern zu gestehen, daß dieser sprachschöpferische Mann nicht zugegen
war, um Zeugnis für den Fortbestand alemannischer Dichtung abzulegen.

Es kann kaum meine Sache sein, zu ergründen, in welchem Maße Hermann
Burtes Schaffen mein eigenes beeinflußte und bestimmte. Ich kann lediglich dankbar
sagen, daß ich hier eine aufbrüchige Kraft am Werke sah, welche der Mundart einen
Tiefgang aufriß und zugleich einen Höhenflug zumutete, was beides mich Jüngling
von damals ermunterte, auch zum Abenteuer mundartlicher Dichtung anzutreten.
Seither ist ein Menschenalter verflossen, und ich habe wie Burte einen guten Teil
der Mannesjahre in dieses Werk fließen lassen. Mag die Sprache der Madlee auch
gegenwärtig im Hintergrunde stehen, so wird ihr Gesang doch in den Stillen im
Lande mächtig sein und bleiben.

In dieser Zuversicht grüße ich Sie in den Räumen, wo Hermann Burte weilte
und werkte, aufs beste als Ihr

Georg Thürer

Otto Reinacher zum Siebzigsten

am 23. Mai 1971

Ist es denn möglich, Freund Otto Reinacher zählt schon seine 70 Jahre, der
nimmermüde Wanderer mit den strahlenden Jungenaugen und einem frohen Lied
auf den Lippen! Seine zahllosen Freunde, die ihm daheim und draußen in Treue
verbunden sind, wissen um das aufrechte Wesen und fruchtbare Wirken dieses
gütigen Mannes im heimischen Volkstum, aber auch von den Tiefgängen seines
Lebens, von der Not und den Nachkriegsjahren in der schweren Fron des Gefangenen
unter Tag im französischen Bergwerk, von wirtschaftlichen Nöten und Krankheit
, welche sein starkes und gläubiges Herz überwinden konnte. Mit reichen
Gaben hat ihn das Schicksal begnadet, die er vielseitig in den Dienst seiner Heimat
stellte, seit Jahren als Hauptwegewart im Präsidium des Schwarzwaldvereins, als
Wanderführer und -lehrer, als Leiter von Skikursen, werbend und wirkend für
die Volksgesundheit; dann als begeisterter Sänger und Ehrenpräsident beim
Höhenflug seines Brombacher Männerchors. Als „Schutzgeist alles Schönen" und
Guten, allem, was ihm das Dorf und die Landschaft seiner Väter zum Bewahren
und Pflegen offenbarte, widmete er sich mit Hingabe, dichtete und malte, begeisterte
bei den Wandertreffen mit trefflichem Wort die Suchenden für die
ewigen Werte der Natur und Geschichte in der Heimat. Seit Jahrzehnten ist er
mit unserer Arbeitsgemeinschaft und deren Freunden mit Rat und Tat eng verbunden
. Er hat die vier ersten Jahrbücher mitgestaltet, arbeitet nun als Initiator
mit im Arbeitskreis bei der Vorbereitung des Ortsbuches Brombach und als Mitarbeiter
am Wanderführer „Markgräflerland".

So möge er die Grüße und Wünsche der Freunde am hohen Gedenktag als
Erfüllung und Ernte seines reichen Lebens, aber auch als Dank mit Freude aufnehmen
.

(F. Sch.)

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