Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 3.1971
Seite: 120
(PDF, 13 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-03/0014
Hiltelinger Schloßrain 1971 (Aufn. F. Scbülin)

Zunächst bot Markgraf Karl II. das erworbene Gut für treue Dienste dem
Röttier Landvogt Hans Albrecht von Anweil als gefreiten Edelsitz zu Lehen um
2000 fl an. Dessen Sohn Hans Wolf verkaufte das Erblehen um 4300 fl an den
Junker Adam Hektor von Rosenbach, welcher das Schloß 1598 bezog. Zum Wasserschloß
gehörten seinerzeit 20 Juch. Feld im mittleren, 12 Juch. im oberen und
20 Juch. im unteren Zeig, gegen den Rhein zu an der Basler Landstraße der
„Schäferacker", dazu noch Gärten, 12 Tagwan Matten, die Burgmatten, die Weihermatten
, außerdem die Reben am Bach (im Rebgarten), 13 Juch. Holz (Wald)
an sechs verschiedenen Orten, u. a. das Burghölzli, weiter eine Hofstatt, welche
Durs Weisli und Ludin Lew von Hiltelingen bewohnten. Dazu war dem Junker
noch das Fischen und Krebsen im Bach, sowie das kleine Weidwerk im Hiltelinger
Bann, auch das Pirschen auf „Antvögel" am Rhein bis Kirchen und an der Wiese
bis Lörrach „aus Gnade" erlaubt.

Während die Junkerfamilie von Rosenbach das Schloß bewohnte, hat der berühmte
Zeichner und Kupferstecher Mathäus Merian d. Ä. (1593—1650) von
Basel aus mit Vorliebe auch die Landschaft um Hiltelingen besucht, gezeichnet und
gestochen. Mit sechs Bildern überliefert er uns mehr oder weniger getreue Ansichten
von Schloß, Dorf und Kirche in der Rheinaue mit Basel im Hintergrund, von einer
natürlichen Urlandschaft, welche bald danach vom Kriege verheert und von den
Menschen verlassen wurde.

Die Rosenbach-Erben boten 1652 das Schloßgut als Afterlehen auf 12 Jahre
dem Jaokob Ulrich von Plato an, welcher das schadhafte Herrenhaus wiederherstellen
sollte. Doch dieser zog vor, das Gut zu kaufen, starb aber danach, 1654,
erst 36 jährig, an der Lungensucht und wurde im Chor der Haltinger Kirche begraben6
). Die einzig überlebende Erbtochter, Maria Luzia von Plato, heiratete
1677 den Junker Georg Jakob von Rotberg-Bamlach. So kam das markgräfische
Kammergut Hiltelingen an die Freiherren von Rotberg, aber nicht unter einem
guten Stern. Am 6. Februar 1678 fiel das Schloß durch die Gutgläubigkeit seines
Besitzers und Kommandanten kampflos den Franzosen in die Hände, welche es
wie das benachbarte Schloß zu Friedlingen niederbrannten, bis auf das Fundament
zerstörten und abtrugen. Danach wohnte die Familie des vor der Rechenschaft des

120


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1971-03/0014