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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 3.1971
Seite: 128
(PDF, 13 MB)
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einem älteren Werk wie dem Dictionnaire Biographique „Les Bouches du Rhone"
von Paul Masson, Paris 1931, wird er nicht einmal genannt. Dabei hat er eine
gefestigte Verwaltung und Verfassung der Provence hinterlassen, die für 80 Jahre
maßgebend für seine Nachfolger war. Einzig Emile Isnard („Les Bouches du
Rhone", Marseille 1937) und neuerdings Edouard Baratier („Histoire de la Provence
", Toulouse 1969) sind der Rolle Philipps etwas nachgegangen. Im übrigen
war er für die Franzosen ein Deutscher so, wie er lange für die Deutschen ein
Franzose war. Bei der Beurteilung des Verhältnisses der Hochberger, Rudolfs IV.
wie Philipps, zu den Burgunderherzögen ist folgendes zu bedenken. Der erste Ritter
des Goldenen Vlieses, den Philipp der Gute bei der Stiftung des Ordens ernannt
hat, war Guillaume de Vienne, Herr von St. George (1360—1435), der 6. Träger
des Ordens wurde Antoine de Vergy, spätere Mitglieder dieser hochadligen Ordensgesellschaft
, der glänzendsten, die es damals gab, wurden Louis de Chalon und
mehrere Glieder anderer Zweige des Hauses Neuchätel, alles Leute aus dem engsten
Vorfahren- und Verwandtenkreise der Markgrafen. Nur die regierenden Grafen
in Neuchätel selbst, eben die beiden Markgrafen, sie wurden trotz ihres hohen
Ranges am Hof von Dijon nicht in den Orden aufgenommen. Sollte Philipp sich
vom österreichischen Erben Burgunds — Maximilian wurde zwar erst am 30. April
1478, also nach Karls d. Kühnen Tode, Mitglied und Oberhaupt des Ordens —
in ähnlicher Weise behandeln lassen? Da zudem das Haus Österreich zu Lebzeiten
des Kaisers Friedrich III. nicht gerade großes Ansehen genoß, dürfte Philipp kaum
den Wunsch gehabt haben, sich dem Souveränitätsanspruch dieses Hauses gegenüber
der Markgrafschaft auf die eine oder andere Weise zu beugen. Frankreich bedeutete
ihm relative Unabhängigkeit.

Eine persönliche Spur Philipps finden wir in der auf der obenstehenden Reproduktion
wiedergegebenen Urkunde mit der Unterschrift Philipps links unter dem
Text. Obwohl er von seiner Umgebung stets „de Hochberg", „deRothellin" usw. genannt
wurde: er selbst schrieb sich „v. Hochberg". Wie der Schriftcharakter scheint
der kleine Buchstabe die innere Unabhängigkeit und Unbeirrtheit dieses Mannes
auszudrücken.

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