Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
33.1971, Heft 3.1971
Seite: 160
(PDF, 13 MB)
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Verslehre, Gedanken über Besonderheiten der alemannischen Sprache und bibliographische
Übersichten. „Das Buch gehört zum Besten, was in den letzten Jahren
im Bereich des alemannischen Schrifttums erschienen ist", wie es treffend beurteilt
wurde.

Daß Hubert Baum auch die Hochsprache zu handhaben versteht, zeigen seine
hochdeutschen Gedichte „Die Saite bebt" aus dem Jahre 1953 und seine „Sulzburger
Geschichten" (1970), in denen der Autor in das Hochdeutsche alemannische
Redewendungen einfließen ließ. Das gibt seiner Sprache einen originären Stil. Wie
in seinem ganzen Werk weht just in diesen Geschichten der Geist eines Johann
Peter Hebel.

Zu seinem fünfundsechzigsten Geburtstag legt uns Hubert Baum, der übrigens
1970 mit der „ Johann-Peter-Hebel-Gedenk-Plakette" geehrt wurde, etwas ganz
Neues vor: „Ei Wort git's ander": alemannische Gedichte, die mit Satire, Ironie,
zuweilen auch mit Kritik Probleme und Erscheinungen unserer Zeit behandeln.
Er zeigt damit, daß Lyrik, auch die mundartliche, heute nach wie vor aktuell sein
kann. Die meisten dieser Gedichte stellen sich in einem ganz neuen lyrischen Gewand
vor und weisen auf Wege, die nur der gehen kann, der es eben kann.

Wenn Hubert Baum ein Gedicht an Hebel richtet, so sieht er in seinem Vorbild
auch jene drei Kräfte am Werk, die er — wie gesagt — seinem eigenen Schaffen
voranstellt: Gesetz, Glaube, Herz,

„. . . Hesch üs . . . gläubig in Gott

allbot s Tiefsti gsait,

s Schöni, verschönt im Gsetz;

Doch mit em Hirni ällei

isch im Lebe nüt tue!

Allis blibt tot wie Stei,

we me nit s Herz git derzue!"

Dieser Geist leuchtet aufs schönste aus jeder Zeile des Dichters hervor, und wir
wünschen ihm, daß sein Wort Verbreitung fände, so wie er es mit dem Doppelsinn
alemannischer Wörter (Grund: Erdreich/Tiefe; ufhebe: aufnehmen/aufbewahren)
selber sagt:

My Wort: Usgsait wie usgsaait
Frucht wird us Frucht
findsch s es, — vom Bode heb s uf
nimm s, in dym Grund heb s uf.

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