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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 27
(PDF, 23 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-01-02/0029
das Badische Forstgesetz von 1833, das für alle Besitzarten Gültigkeit hatte,
brachte entscheidende Verbesserungen. Es stellte den Nachhaltigkeitsgedanken —
die stetig gleichbleibende oder steigende Nutzungsmöglichkeit — in den Vordergrund
und brachte darüber hinaus die klare Trennung von Wald und sonstigen
Flächen. Eine Vielzahl von fachlichen Einzelvorschriften zwingen die Waldbesitzer
zu geordneter Wirtschaft. Gleichzeitig wird eine sehr gut verwaltete Forstorganisation
aufgebaut.

Die folgenden 4 Jahrzehnte bis 1870 waren Zeiten der Waldsanierung, in
denen die vorhandenen Blößen kultiviert, unbrauchbare Althölzer in wertvolle
Jungbestände umgewandelt und die mittelalten Bestände in einigermaßen gepflegten
Zustand gebracht wurden. Aufgrund der Nutzung stiegen die Holzvorräte im
Gemeindewald Todtnau — dem größten des Gebiets — im Zeitraum 1840—1870
von 160 auf 210 fm/ha, im Gemeindewald Schönau von 70 auf 185 fm/ha.
Trotzdem lagen sie infolge der früheren Ubernutzungen noch weit unter dem
Normalen, und die Waldungen waren „Aufbaubetriebe" mit starkem Vorherrschen
der 20—80jährigen Bestände.

Die klare Trennung von forstlich und landwirtschaftlich genutzten Flächen
und die erste Rationalisierung der Landwirtschaft (Frühkapitalismus) führten
dazu, daß vor allem im Feldberggebiet manche vorher als Wald bezeichnete deva-
stierte Flächen wirklich Weideland wurden.

So entstanden die flachen Hochweiden am Stübenwasen, am Wasen (unterhalb
Notschrei auf Gemarkung Muggenbrunn), oberhalb Fahl, an der Grafenmatte,
auf den Silberwiesen, am Trubelsbach und am Belchengipfel, die heute bevorzugte
Erholungsgebiete sind. Sie bieten dem Wintergast ideale Skilauf-, dem Sommergast
abwechslungsreiche Wandermöglichkeiten mit schönster Fernsicht.

Ab etwa 1810 begann die Aufforstung nicht mehr weiter nutzbarer, überwiegend
steiler früherer Weidefelder, und es entstand die erste „Aufforstungswelle
", die bis etwa 1850 dauerte.

Hinteres Wiesental mit Todtnau (Fotohaus Müller, Schönau)

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