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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 33
(PDF, 23 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-01-02/0035
Audi die Beichenstraße wurde vom Forstamt gebaut, größtenteils finanziert
(die Kosten betrugen 167 500 Goldmark) und 1904 der Öffentlichkeit übergeben.
Ebenso folgt die Panoramastraße vom Beleben zum Wiedener Eck einem um 1900
gebauten Forstweg. Schließlich ist auch die Angenbachstraße von Marnbach zum
Antönipaß zunächst als Forstweg gebaut worden.

Aber nicht nur die öffentlichen Straßen dienen der Allgemeinheit. Die für den
sonstigen Verkehr gesperrten Holzabfuhrwege, die im Lauf des vergangenen Jahrhunderts
, besonders aber in den letzten 20 Jahren gebaut wurden und deren
Gesamtlänge im Gebiet des oberen Wiesentals jetzt rund 400 km beträgt, bieten
herrliche Wandermöglichkeiten. Hinzu kommen nahezu 1000 km Schleif- und
(vor allem um 1900 als Hutpfade und Reitpfade gebaute) Fußwege.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Entwicklung seit 1770 läßt sich am übersichtlichsten mit den folgenden
Zahlen darstellen:

Prozentualer Anteil der Nutzungsarten an der Gesamtfläche
der ehemaligen Vogteien Schönau und Todtnau

Jahr

Wald

Unland

Weiden

Wiesen

sonst. Flächen

1772

35

14

40

11



1871

41

11

35

11

2

1972

55

10

21

11

3

In dieser Ubersicht zeigt sich klar die Tendenz der zunehmenden Landflucht
und die immer größere Bedeutung des Waldes. Der Trend wird noch deutlicher,
wenn man das Gebiet der ehemaligen Vogtei Todtnau für sich betrachtet. Dort
stieg der Waldanteil von 41 Prozent im Jahr 1772 auf jetzt 67 Prozent. Sehr hoch
sind auch die Bewaldungsprozente der Industrieorte weiter südlich, so in Schönau
mit 75 Prozent, in Atzenbach mit 62 Prozent und in Zell mit 69 Prozent. Die
ausgewiesene derzeitige Uniandfläche ist in Wirklichkeit wesentlich höher, da nun
auch ein erheblicher Teil der Wiesen und Weiden nicht mehr ordnungsgemäß bewirtschaftet
wird.

Im Gegensatz zu früher, wo in Land- und Forstwirtschaft die ökonomische
Betrachtung überwog, tritt diese heute immer weiter zurück. Der Mensch unserer
Tage sucht die „heile Welt" und findet sie gerade im noch immer relativ dünn
besiedelten Erholungsgebiet des oberen Wiesentals. Die künftige Aufgabe der
Land- und Forstwirte dieses Gebietes liegt a priori in der Erhaltung und dem
Ausbau der Sozialfunktionen der Landschaft, begonnen bei den Schutzfunktionen
— Wasser, Erosion, Immission — bis zur Erholung, und diese Sozialleistungen
müssen in der nächsten Zukunft entsprechend gewürdigt, aber auch entschädigt
werden, weil sonst das ganze Gebiet, das seinen Reiz durch den großflächigen
Wechsel von Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen erhält, der Allgemeinheit
verlorengeht.

Quellennachweis:

Stoll: Wald und Waldnutzung im Feldberggebiet
Brückner: Der Wald im Feldberggebiet
Chroniken von Schönau, Todtnau und Aitern
Chronik des Kreises Lörrach; 1966.

Die Erhaltung und Verbesserung der Schwarzwaldweiden (1889)

Forsteinrichtungswerke, Statistiken und Archivalien der Forstämter Todtnau und Schönau.

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