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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 71
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-01-02/0073
Blids ins Angenbachtal. Unten: Häg, oben: Ehrsberg, links: Zeller Blauen,
Mitte: Köhlgarten, rechts: Beleben (Aufn. H. Beideck)

gut stand und so rechtzeitig von dem Termin der Volkszählung erfahren hatte,
die für den Waldanteil entscheidend war. Er trommelte an diesem Sonntag seine
ganze zahlreiche Verwandtschaft aus nah und fern zusammen, und so kamen
die Ehrsberger zu einem ansehnlichen Waldbesitz, der — wie der Häger — bis
an die Todtmooser Grenze reicht.

Eine andere Waldnahme, die aber historisch belegt ist, spielte sich viel früher
auf dem Rohrberg ab. Dieses Gebiet, ebenfalls im Besitz der Herren von Schönau
(lt. Schiedspruch von 1577) bestand damals aus zwei Meierhöfen, deren Besitzer
Küeffer und Wuchner hießen (heute noch Rohrberger Namen, allerdings „Kiefer"
in Schriftdeutsch). In den Jahren 1735 bis 1765 gerieten die Schönauer in Schulden,
so daß der Zeller Amtmann Fridolin Weber (der Schwiegervater von Mozart
und Großonkel von Carl Maria v. Weber) seine Besoldung durch einen Prozeß
erstreiten mußte. In dieser Zeit verkaufte Frz. Ignaz v. Schönau den Rohrberg
an den Baron v. Roll aus St. Blasien. 1792 jedoch wurde das Land wieder an
Dominik Gäß von Freiburg versteigert, der aber schon zwei Jahre später den
Rohrberg für 42 000 Gulden an die drei früheren „Beständer" Kiefer, Wuchner
und Meier verkaufte. Noch heute nehmen daher die Nachkommen dieser Geschlechter
mit ihrem großen Waldbesitz, der sich bis zum 1166 m hohen Gipfel des
Rohrenkopfes (früher: „hochrohren") erstreckt, eine Sonderstellung im Hinterhag
ein, in dem es sonst wenig Privatwald gibt.

Im Wandel der Zeiten

Geschichte ist abrollendes Geschehen, in das wir selbst zu unseren Lebzeiten
einbezogen sind. Trotz wenig verändertem Gesamtbild des Hinterhags kann man
als teilnehmender Beobachter sagen, daß sich hier in den letzten 20 Jahren wohl
mehr gewandelt hat als in 200 Jahren zuvor. Seit kurzem führen zu allen Ortsteilen
Makadamstraßen, lediglich der Ausbau der Landesstraße im Tal macht nur

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