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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 78
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Bauernhaus in Schönau
(Fotohaus Müller, Schönau)

noch die von ihr bestimmte Konfession hat das bauliche Bild beeinflußt, was bei
der Innenarchitektur übrigens nicht zutrifft. Dort fällt in evangelischen Häusern
deutliche Schlichtheit auf gegenüber den buntbemalten Bauernmöbeln und den mit
religiösen Bildern und Symbolen reich geschmückten Stuben in den Wohnungen der
Katholiken. Drei viel tiefergreifende Einflüsse haben auf das Haus des Waldlandes
gewirkt: das Klima, die Wirtschaftsform und die Erb Verhältnisse.

Schneereiche, aber milde Winter

Als nächstliegende Vorstellung zum Thema Klima drängt sich eine einfache
Unterscheidung auf: Ebene mild, Bergland kalt. Sie ist nicht falsch, sollte aber
heißen, Bergland kühler, denn ein Gebirge mit ausgesprochen tiefen Temperaturen
ist der Schwarzwald nicht. Von daher kann die Forderung nach einer ganz anderen
Bauweise als in der Ebene nicht begründet werden. Der Hauptunterschied liegt
in der Niederschlagsmenge, die vor allem am Westabfall des Schwarzwaldes beträchtlich
über den Werten des Tieflandes liegt. Der Umstand läßt sich leicht erklären
: Der Schwarzwald liegt im Bereich der Westwindzone. Regenwolken vom
Atlantik steigen an seinem Westrand auf in kühlere Luftschichten. Ihr Feuchtigkeitsdampf
wandelt sich um in Regentropfen, die abgeladen werden. Dieser Steigungsregen
fällt im Winter als Schnee. Und diese Wolken wirken gleichzeitig als
schützender Mantel vor Kälteeinstrahlung.

Das Haus, das diesen Verhältnissen gerecht werden will, braucht ein großes
Dach und sollte den Bewohnern erlauben, möglichst viele der häuslichen Verrichtungen
zu erledigen, ohne ins Freie treten zu müssen. Wenn wir in der Ebene

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