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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 86
(PDF, 23 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-01-02/0088
Vor dieses Treppengiebelhaus, das
gleichfalls aus dem 16. Jahrhundert
stammt, baute man im
18. Jahrhundert einen großen
Einfahrtsbogen mit Fußgängereinlaß
, um den Hof von der Straße
zu trennen. Weniger die Zweckmäßigkeit
als Repräsentationslust
gaben Anlaß zu dieser Maßnahme.
Im Treppengeländer unter einer
übrigens nach Nordosten gewandten
Kelleröffnung sitzt ein Wappenstein
mit dem für den Renaissancestil
typischen Tudorbogen und
der Jahreszahl 1521. Das Anwesen
steht ebenfalls in Ohlinsweiler,
Kapellenstraße 8/10.

Handwerkszeichen benennen uns seine Zunft: die Schere den Schneider, der Schuh
den Schuster, das Rad den Wagner, das Faß mit Schlegel und Zange den Küfer,
die Kanne den Blechner.

Immer wieder fiel das Stichwort Wein oder Winzer. Es wäre verwunderlich,
wenn sich der Weinbau als die vorherrschende Kulturform nicht auch in der Bauweise
niedergeschlagen hätte. Fast alle Markgräfler Häuser verfügen über erstaunlich
geräumige und kühle Keller, ob sie nun mit einer Balkendecke oder mit einem
Gewölbe abgeschlossen sind. Dies ist so einleuchtend, daß es der Erwähnung kaum
lohnte, wenn sich der Umstand nicht auch auf das äußere Erscheinungsbild der
Häuser ausgewirkt hätte. Sie fallen nämlich durch eine besonders hohe Stelzung,
d. h. durch ein verhältnismäßig hohes Sockelgeschoß unter dem Erdgeschoß auf,
da die Keller durchaus nicht immer vollständig in der Erde lagen. In Ausnahmefällen
kommen doppelstöckige Keller vor. Aber auch ein Keller, der bis zu anderthalb
Metern aus dem Boden herausragt, vermag, wenn er von dicken Steinmauern
geschützt ist und einen Naturboden besitzt, seinen Dienst zu tun. Wie jedermann
sicher schon beobachtet hat, lagen die Eingänge zu diesen Kellern nicht im Haus,
sondern an einer der Außenwände. Bei hoher Stelzung läßt sich der Keller ebenerdig
betreten, bei etwas geringerer Höhe des Sockelgeschosses führen ein paar
Stufen geradewegs auf die Kellertür zu. Bei einem sehr tief liegenden Keller verläuft
die Kellertreppe häufig am Haus entlang im rechten Winkel gegen den Eingang
. Aber auch steile, breite Treppen, die senkrecht auf die Kellertür zuleiten,
kommen vor. Sie müssen der Unfallgefahr wegen heutzutage angedeckt werden,
oftmals mit zwei blechernen Klapptüren.

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