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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
34.1972, Heft 1/2.1972
Seite: 87
(PDF, 23 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-01-02/0089
Diese von einem Konsolenstein
gestützte Ausbuchtung am Haus
Kapellenstraße 25 in Ohlinsweiler
gibt uns Rätsel auf. Nur wenige
werden wissen, daß es sich um
einen ehemaligen Schüttstein handelt
. Verbrauchtes Wasser lief zu
einer Öffnung heraus, zum Teil an
der Hauswand herunter und in
den Rinnstein. Die hohe Lage des
Erdgeschosses erklärt sich wieder
aus der durch den Keller bedingten
Stelzung.

Bei hohen Sockelgeschossen, die einen Keller beherbergen, reichte oft die Festigkeit
des Mauerwerks nicht aus, um den Schub aufzufangen. Deswegen wurden
sie durch schräg vorspringende steinerne Pfeiler an manchen Stellen verstärkt.

Keller aus dem Mittelalter

Durch die Keller können wir die bauliche Tradition nun doch ins Mittelalter
zurückführen. Denn das Bedürfnis nach einem gemäßen Lagerraum für Most und
Wein bestand ja schon damals. Wir dürfen daher annehmen, daß viele der Keller
unter den frühneuzeitlichen Häusern von einem älteren Bau herrühren. Die Lage
im alten Ortskern spricht dafür. Einen Beweis aber haben wir da, wo ein Keller
nicht genau unter dem bestehenden Haus liegt, sondern unter das Nachbarhaus
reicht. Mehrere solcher Fälle konnte ich für Ebringen nachweisen (Ortsgeschichte
in Vorbereitung).

Eintragungen in mittelalterlichen Güterbüchern machen übrigens die Annahme
wahrscheinlich, daß gemauerte Keller als Zeugnisse mittelalterlicher Tiefbaukunst
auch einzeln vorkamen, ohne daß ein Haus darüber gestanden hätte. So ist im
Bereich des Klosters St. Ulrich aus dem Jahr 1368 für Ebringen von einem „kelre,
lit by burghartz huse bi dem bache" die Rede. Die Hofstatt desselben Pächters
wird gesondert erwähnt. Das Zusammengehören von Haus und Keller wird dagegen
deutlich beschrieben wie in diesem Textbeispiel aus einer St. Galler Urkunde
von 1433, ebenfalls für Ebringen, wo das Stift „unser Huse und das nebene
Hueselin mit dem Kelre" beschreibt.

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