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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-03-04/0014
zuliefern hatten. So wurden dem Spital im 18. Jahrhundert 9 Mannwerk Reben
im „Gfäll", 13 Mannwerk am „unteren-", 203/.iMannwerk am „Mittleren Laubenweg
" und 5V2 Mannwerk im „oberen Weingarten", insgesamt 48V-1 Mannwerk,
etwa 16 ha Reben beurkundet, alles Stücke, welche den Teilwein zinsten, nachdem
es die Reben zuvor abgestoßen und verkauft hatte, die nur (!) den Zehnten zu
geben hatten 1T).

Die 66 Posten Zinsgüter, von denen das Spital die festbestimmten Bodenzinse
in Geld, Früchten, Wein und Hühnern erhob, waren seit der zunehmenden Zerstückelung
durch Realteilung im 16. Jahrhundert in „Trägereien" zusammengefaßt
und zuletzt bei der Zinsablösung stark parzelliert worden. So wurden 13 Jucherten
Reben an einem Stück, zuletzt aufgeteilt, von 73 Besitzern bewirtschaftet, die zusammen
3 Vzl. Dinkel und 1 Saum Wein Bodenzinse leisteten, die der verantwortliche
„Träger" einsammelte und ablieferte. Aus der Zinsbemessung für die
einzelnen Stücke läßt sich kein Regelmaß feststellen. Von vielen Grundstücken
empfingen sowohl der Deutsche Orden wie auch das St. Peter-Stift zu Basel und
die Herren von Rotberg zu Bamlach und Rheinweiler nicht unbedeutende Zins-
und Zehntanteile. Die gemeinsam bereinigten Bodenzinse erbrachten 1769 dem
Spital und Orden insgesamt 11 Pfd. 18 ß in Geld, 4 Vzl. Korn und 6 Vzl. Haber,
3 Saum 1 Ohm 10 Maß Wein und 23V* Hühner.

Auch die Spitalgüter waren „dinghöfig" gebunden, d. h. alle Besitzer unterstanden
der Verwaltung und dem Gericht im Egringer Dinghof. Die Zinsen wurden
vom bestellten Untermeier des Spitals im „Trotthus" zu Fischingen gesammelt,
das im Jahre 1410/11 neben der Kirche vom Spital mit „einem Stübli, zwei Käm-
merli und einer Kuchi" auf festem Mauerwerk gebaut wurde. Das Trotthaus zwischen
den „beiden Wegen" wurde im Herbst von den Trottknechten bezogen; es
war 80 Schuh lang und 50 Schuh breit und besaß zwei eichene „Sulentore".

Zu den Zins- und Zehntgütern zählten außerdem neun Hofstätten mit sechzehn
Häusern 18).

Die Güter- und Bodenzinsgefälle des Spitals wurden 1821/22 von allen Gemeinden
mit Spitalbesitz abgelöst. Nach einem zehnjährigen Durchschnittseinkommen
wurde das Bodenzinskapital zu Egringen, Fischingen, Mappach und Eimeidingen
, also im Egringer Dinghofbezirk, mit 14 986 fl veranschlagt, in der ganzen
oberen Markgrafschaft mit rund 40 000 fl. In Fischingen wurde der Grundbetrag
von 270 Pfd. mit 8V2 vervielfacht und das Ablösungskapital mit 1021 fl festgestellt
.

Der Große Zehnten zu Fischingen wurde im Jahresdurchschnitt mit 10 Malter
Dinkel, 4V2 Malter Gerste und 21 Saum Wein festgestellt; der zwanzigfache
Grundbetrag ergab als Ablösungskapital 7272 fl, wovon als Lasten 12 Saum abgerechnet
wurden, die an die Pfarrei Egringen zu liefern waren; somit wurde die
Gemeinde zuletzt mit 2472 fl Zehntablösung belastet19).

Weitere Zins- und Zehnteinnehmer im Bann Fischingen:

Die Freiherren von Rotberg, die mit ihrem „Mappacher Zehntlehen" auch Ansprüche
auf gewisse Zehntgebiete verbanden, beriefen sich auf Rechte, die sie einst
von ihren Verwandten, den Herren von Löwenberg und den München von der
Landskron als Lehen des Basler Hochstifts erworben hätten. Schon zu Zeiten des
Landvogts G. von Tegernau (um 1444) stritten sich Burkhard Münch von Landskron
und Hans Thüring Münch von Löwenberg mit dem Spitalmeister Hans von
Eychsel und dem Komtur Pantheleon von Heidegk zu „Büggen im Namen des
Tütschordens" wegen den gegenseitigen Zehntansprüchen zu Egringen, Fischingen,
Mogenhardt, Schallbach und Madpach. Der Landvogt von Leutrum gestand (1739)
den Herren von Rotberg ihren Zehnten mit einem Anteil von etwa zwölf Saum
Wein im Jahr zu 20).

Auch das Chorherrenstift St. Peter zu Basel griff mit einigen Ansprüchen von
ihrem Patronat zu Kirchen und Eimeidingen aus in den Fischinger Bann hinein
und erntete (nach Leutrum) etwas vom Zehnten dort.

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