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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-03-04/0019
Der wohlgepflegte Fischinger Rebberg (1972)
(Aufn. Fr. Schülin)

belegt!) und Bräter, in dem sich vermutlich eine Rebkrankheit verbarg, weisen
auf den Weinbau hin. Alte Rebgewanne sind außerdem: Letten, Hohle, Baumgarten
, Kraft, Gefäll, Schwarzacker, Krönler (für eine Krone gekauft??), Kürze,
Reckholder (= Wacholder), Wallibuch, Reinachtboden, -rain und Langes Reinacht,
Strohler (ein schmales Stück, der Name ist von mhd. strale = Pfeil abgeleitet), ob
und unter dem Binzerpfad, Schweizer, in und hinter dem hohlen Weg, Bärenacker
, Hutmättle (wo einstmals das Vieh gehütet wurde), Rippertshalde, Lachenbrunnen
, Riedmatte, Hummelberg, mda. humbrg (Hummelberg ist eine sehr junge
Schreibung für Hungerberg). Eine Reihe von Namen ist ausgestorben. So gab es
Reben im Fleuler (1429 flörer — zu mhd. flore = Blume?), Reben im Augster (der
Name ist noch schwach bekannt; er geht auf den Monatsnamen August zurück),
Reben am „giegeneck" (belegt von 1408 bis 1857), in welchem Namen vielleicht
mhd. giege = Narr steckt, und Reben an vielen andern Stellen, die ihren besonderen
Namen verloren haben. Der Fischinger muß schon immer eine große Kundschaft
gehabt haben.

Neben dem Rebbau scheint alles andere nebensächlich gewesen zu sein. So fällt
es z. B. auf, daß es auf Fischinger Gemarkung kaum Wald gibt. Das Kaiserhölzle
bildet heute die einzige Ausnahme. Bis ins 16. Jh. wurde es „Eichlin" genannt.
Der Name Lohn (1404 Lo) weist allerdings darauf hin, daß die Fischinger einst
an der Grenze gegen Eimeidingen/Kirchen noch ein Gehölz hatten.

Reich war Fischingen an Quellen und Brunnen. Sie trugen folgende Namen:
Augstbrunnen, Badbrunnen, „chilchbrune", „fääderemätlibrünli", Flachenbrunnen
, Helgenbrunnen, Hirtenbrunnen, Lachenbrunnen, Reinachtbrunnen, Roter
Brunnen, Schweizerbrunnen, „wirtshuusbrune". Die meisten Quellen sind heute
gefaßt, ihr Wasser dient der dörflichen Wasserversorgung, und ihre Namen geraten
in Vergessenheit.

Einige scherzhafte Namen seien noch erwähnt. Die Weingartenstraße wird
von Eingeweihten „Lämmliweg" genannt, weil sie von den Lämmli, den Egrin-
gern, benutzt wird. Wie die Egringer zu diesem Übernamen kommen, ist allerdings

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