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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-03-04/0042
eine Kaplanei, welche sie mit Gütern und Gefällen in Riedlingen, Tannenkirch
und Tüllingen ausstatteten. Außerdem gabte Markgraf Otto eine Jahrzeitmesse,
welche jedes Jahr am Dienstag nach St. Andreastag (30. XI.) mit zehn Priestern gehalten
werden sollte. Dazu bestimmte er weitere Güter und Einnahmen in Mappach
und Wollbach. Im Kirchlein fand der hochgesinnte Fürst neben Vorfahren
und Verwandten (Markgraf Heinrich, f 1318) seine letzte Ruhestatt, wo heute
noch eine schöne Grabtafel die Erinnerung an ihn bewahrt.

Eine der Sitzenkircher Nonnen, Guta, stiftete nach ihres Bruders Tod den
Stammbesitz ihres Geschlechts bei Neuenburg am Rhein, in der „Aue", und gründete
dort 1181 das neue Klösterli Gutnau. Die Schwestern wurden 1261 vom Abt
und Orden St. Blasien in Gelübde genommen. Von der Familie von Klingenberg
empfing das dem Priorat Bürgeln unterstellte Klösterli Güter in Steinenstadt und
Hertikon6). Nach dem Auszug der Nonnen wurde die 1675 zerstörte Kloster-
Propstei von st. bläsischen Mönchen und bestellten Meiern verwaltet.

Dem Beispiel der ersten Stifter folgten später auch andere vermögende Herren
in der Nachbarschaft. Vom Edelfreien Konrad II. von Rotenberg, einem Vetter
der Röttier Edelherren, erwarb St. Blasien 1258 die Vogtei mit Gütern und Eigenleuten
zu Efringen, danach empfing er das aufgegebene Eigentum wieder als Vogtslehen
vom Abt zurück. Die Gemahlin des Bruders Dietrich V. von Rotenberg,
Adelheid von Lichtenberg, schenkte nach dem Tode ihres Mannes (1280) das stattliche
Erbgut, ihr Leibgeding dem Kloster St. Blasien, wider das altüberlieferte germanische
Erbrecht, wonach das Erbe bei Kinderlosigkeit den Röttier Vettern heimfallen
mußte. In diesem Vermächtnis waren Rechte, Höfe und Güter an vielen
Orten beschlossen: In der Nachbarschaft der Rotenburg bei Niedertegernau, im
Kleinen Wiesetal in Tegernau, Holl, Langensee, Elbenschwand, Hohenegg, Raich,
Kühlenbronn, Bürchau, Neuenweg, Gresgen, Wies, Wieslet, Sallneck, Langenau,
im vorderen Wiesetal Gündenhausen, Maulburg, Steinen, den Kirchensatz und
Meierhof zu Fahrnau, Schweigmatt, Wiechs, Endenburg, weiter in Malsburg, Otlingen
, Kunoltingen (Wüstung bei Haltingen), Binzen"). Dietrich von Rotenberg
hatte schon zu Lebzeiten, 1278, seine Allodien dem St.-Blasier Abt als Lehen übertragen
, an 30 Orten Dörfer, Höfe, Reben und Wälder mit Zinsen, meistens Eigengüter
. Was die letzten Herren zu Rötteln in den jahrzehntelangen Erbauseinandersetzungen
und Rezessen für ihre Nachfolger, die Markgrafen, von St. Blasien zurückgewonnen
haben, ist im einzelnen ungeklärt. Jedenfalls hat der Abt an keinem
Ort innerhalb der Landeshoheit der Markgrafen im 14. Jahrhundert eine ausschließliche
Dorfhoheit besessen. Im Jahre 1310 belehnte Walter von Rötteln mit Zustimmung
seines Onkels Liutold die beiden Basler Bürger Johann v. Arguel und
Schüfter zur Sonnen mit dem Dorf Neuenweg samt dem Kapellensatz und der
Fischenz in den Gewässern zu Bürchau. An den anderen genannten Orten jedoch
war St. Blasien in der Folgezeit mehr oder weniger begütert, hatte aber die Oberhoheit
nirgends erreicht.

Den gewonnenen Besitz suchte St. Blasien in der Folgezeit durch Käufe weiter
abzurunden. Vom Basler Ritter Wernher von Hadstatt kaufte es um 20 Pfd. einen
Hof mit Trotte zu Efringen. Der st.-bläsische Amtmann, Propst Heinrich Wenninger
, übergab dem Abt im Jahre 1336 „in sonderlicher Treue und um seiner Seelen
Heil willen", für „die Guttaten, welche er vom Kloster erfahren hat, an folgenden
Orten Güter und Gülten: zu Wintersweiler 4Vi Juch. Acker, zu Brombach 2 Juch.
Acker, zu Riehen 2 Juch. A. und l/i Maw. Reben, zu Weil 4 Tgw. Matten, zu Tülli-
kon IV2 Maw Reben8), weitere Güter in Hüsichon (Hüsingen), Varnowe (Fahrnau
), Greschon (Gregen), Gerspach, Eychein (Eichen), Reitbuoch (Raitbach).

Eine Klosterfrau brachte 1310 ihr Erbgut dem Kloster mit, eine andere 1323
etliche Güter in Hiltelingen, einen Roggenzins in Schallbach und 4 Vzl. Korn als
Gülte.

1429 stiftete Fridrich Rot eine Jahrzeitmesse zu Bürgeln mit Gülten von Gütern
zu Muchen (Mauchen) und Auggen.

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