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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1972-03-04/0089
Mit einem Gedicht schloß die Begrüßung im Bürgersaal; F. Gugelmeier, ein
Auggener Bauer, sang ein Loblied auf den Gutedel, der selig macht, wenn er
„als flüssig Räbegold Dir übers Gürgeli aberollt".

Mit den blumengeschmückten Fahrzeugen des „Lette-Schäf-Expreß" fuhr ein
Teil der Gäste zum neuen „Weg für Natur- und Weinfreunde"; andere folgten zu
Fuß. Dank der Initiative der Einwohner ist durch den Rebberg zwischen Auggen
und Hach eine Rundstrecke entstanden, an der der Wanderer Tafeln mit Hinweisen
auf den Weinbau in Geschichte und Gegenwart — von J. Kibiger mit viel
Liebe und auch Humor gemalt und beschriftet — findet, daneben auch Pavillons,
in denen alte Winzergeräte aufgestellt sind. Im Ortsteil Hach grüßten Mitglieder
des Musikvereins mit Trompetenschall. Beim Zähringer Hof besprachen Bürgermeister
Läubin und J. Kibiger vor einem Panorama mit den altüberlieferten
Namen der Gewanne und Lagen die Umstellung, die der Übergang von der überkommenen
Bearbeitung der Rebberge zur Modernen und die Anpassung der
Weinwirtschaft an die Pläne in der EWG nötig macht. Der Weinort Auggen
geht — an seine Vergangenheit anknüpfend — bewußt den Weg in die Zukunft;
gemeinsam bemühen sich die Bürger, dieser gerecht zu werden. Nach der Reb-
umlegung und der Durchführung des neuen Weingesetzes wird es in Auggen nur
noch zwei Weine geben: Letten und Schäf. So werden viele Flurnamen bald nur
noch in der Erinnerung der Alten und in Urkunden fortleben.

Sehr eindrucksvoll war die sich anschließende Besichtigung des neuen Teiles
der Großkelterei Jacobi, der Abfüll- und Verladeanlage außerhalb des Ortes. Die
Führung hatte H. Jakobi gern übernommen. Die Firma — einst als Marmeladefabrik
gegründet — ist in der dritten Generation in der Familie, ein bodenständiger
Betrieb, aber von überregionaler Bedeutung; im Umkreis von etwa 200
Kilometern liefert er Fruchtsäfte nach Deutschland und Frankreich. Ebenso groß
ist auch der Bereich, aus dem die Rohstoffe bezogen werden. In Stoßzeiten, besonders
im Herbst, verarbeitet die Kelterei täglich 120 t angeliefertes Obst. Modernste
Technik ermöglicht den wichtigen schnellen Abtransport der fertigen
Produkte. Die Firma arbeitet — sehr wesentlich angesichts der wachsenden Sorgen
wegen Wohlstandsmüll und Umweltschutz — fast nur mit Rücklaufflaschen. Zum
Schluß der Führung konnten sich die Teilnehmer beim Proben von der Güte der
Erzeugnisse der Firma überzeugen und gleichzeitig einzelne Fragen an den Mitinhaber
stellen. Der Vorsitzende sprach den Dank aller aus; viele von ihnen hatten
zum ersten Male einen Betrieb dieser Art gesehen. Auch die Entwicklung dieser
Firma zeigt, welche Veränderungen die Zeit in ein Dorf bringen kann.

Nach dem Mittagessen im Rebstock gab J. Kibiger anhand der Bilder in der
Heimatstube einen Uberblick über Auggens Geschichte.

Der Vorsitzende wickelte dann die Regularien ab. Der Verwaltungsreform
Rechnung tragend, beschlossen die Anwesenden einstimmig, daß die AG zukünftig
„Das Markgräflerland und seine Nachbarschaft" heißen soll. Vorstand und Schriftleitung
haben verstanden, die AG der Öffentlichkeit mehr ins Bewußtsein zu
bringen; sie hat nun fast 1000 eingeschriebene Mitglieder. Die Zeitschrift erfreut
sich großer Beliebtheit und wissenschaftlicher Anerkennung. Das ist besonders dem
Schriftleiter F. Schülin zu danken. Rechner Weis gab den Kassenbericht. Die
Finanzen sind in Ordnung; das ist ein Beweis für die Lebendigkeit der AG. Der
bisherige Vorstand wurde einstimmig entlastet und wiedergewählt. Ein Beirat für
Öffentlichkeitsarbeit wurde gebildet, denn was in kleinen Arbeitskreisen entsteht,
soll möglichst vielen bekannt werden. Frau M. Krieg/Lörrach, der langjährige
Rechner G. Becker und der Verfasser der Auggener Chronik, E. Buhrin, wurden zu
Ehrenmitgliedern ernannt. F. Schächtelin/Waldshut berichtete, daß in diesem Sommer
in Waldshut die AG für Geschichte am Hochrhein ins Leben gerufen wird. Die
Satzung der Markgräfler AG wird Vorbild für die neuentstehende historische Vereinigung
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