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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 5
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-01-02/0007
neu instandgesetzt und ausgebaut. Diese „Riburg" oder „Bürkli" genannte Anlage
gehört zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten unseres Gebietes und
soll deshalb hier näher beschrieben werden.

Dort, wo der Möhlinbach in den Rhein mündet und aus der hohen Kiesterrasse
einen leicht zu befestigenden Geländesporn herausgefressen hat, liegt
dieses uralte Refugium aus prähistorischer Zeit. Die Anlage zerfällt in eine größere
und eine kleinere, wobei die erstere mit einem Flächenraum von 5287 mä
eine erstaunliche Ausdehnung erreicht. Vom Uferplateau ist dieses Befestigungswerk
durch einen 40 m langen, 12 m breiten und bis zu 9 m tiefen Graben abgetrennt
, und da sich links und rechts der tiefeingeschnittene Möhlinbach und
ein natürlicher Erosionsgraben befinden, war dieser Zufluchtsort nur schwer
einzunehmen. Eine letzte Verteidigungsmöglichkeit bot beim Eindringen eines
Feindes dann noch die kleinere Anlage auf dem Geländesporn über dem Rhein,
die von der größeren durch einen etwa 6 m breiten Graben getrennt ist.

Als die Römer um 260 n. Chr. dieses Refugium übernahmen, errichteten sie
in der südlichen Böschung eine Toranlage und schützten diese durch zwei viereckige
Türme. Innerhalb der größeren Anlage erbauten sie auch ein Gebäude,
das vielleicht als Wachthaus diente. Ganz vorn auf dem Sporn am Rheinufer
hat mit Sicherheit noch ein Wachtturm gestanden, denn die dortige künstliche
Kiesschicht läßt sich nur so erklären. Dieser Turm ist aber wohl erst über
hundert Jahre später mit den anderen Rheinwarten errichtet worden.

Die Tor- und Turmanlage ist sehr unregelmäßig und unförmig gebaut. Sie
ist also wohl ein Glied der in höchster Eile errichteten Notlinie zur Zeit der
ersten Alemannenbedrohung in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts.2)

(Aufn. E. Ridoter)

Trotz dieser und anderer Schutzmaßnahmen sind aber in den folgenden
Jahren die Alemannen mehrmals über den Rhein in das Gebiet der heutigen
Schweiz vorgedrungen, doch konnte die Rheingrenze schließlich wiederhergestellt
werden. Unter der gemeinsamen Regierung von Kaiser Diocletian (284—305)

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