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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 17
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-01-02/0019
Mit zu den ältesten zählt der Grenzstein Nr. 3, der noch aus der Regierungszeit
Markgraf Philipps EL (1487—1503) stammt und urkundlich, wenn auch
ohne Jahreszahl auf dem Stein, 1488 erwähnt wird. Mitten in einem Schrebergarten
stehend dokumentiert er noch heute die oft recht verschlungenen Verhältnisse
zwischen Privateigentum und Hoheitsgebieten, die in ihrer Eigengesetzlichkeit
mancher Kuriosität zu zäher Langlebigkeit verhalfen.

Seine eigene Grenzgeschichte hat auch das Gebiet um das Otterbachgut. Auf
etwa 700 Meter haben die Technik und der moderne Verkehr der ausgedehnten
Gleisanlagen des badischen Bahnhofs Basel bis weit nach Weil und Haltingen
ein „grenzenloses" Gebiet geschaffen, von vielen Hundert Zügen täglich in
beiden Richtungen ungeachtet seiner hoheitsrechtlichen Bedeutung durchfahren.
Umso deutlicher dokumentiert sich diese staatsrechtliche Funktion unmittelbar
neben dem Bahndamm an der B 3 am Grenzübergang Weil-Otterbach, wo an
einer der verkehrsdichtesten Grenzstellen der BRD der Grenzstein 6d von 1908
zugunsten eines flüssigeren Verkehrs inmitten der Straße versenkt ist. Dieses
Otterbachgut war einst ein sumpfiges Mattenfeld, von den Seitenarmen der
Wiese durchzogen und bei Hochwasser oft überflutet. Das war Anlaß genug
zu ständigen Grenzstreitigkeiten zwischen dem Domstift Basel und der Burg-
vogtei Rötteln über die hiesigen Fischereirechte und den Heuzehnten. Erst der
Verkauf von Kleinhüningen schuf klare Grenzverhältnisse (1640). Der baslerische
Teil wurde 1694 Erblehen, das Gebiet jenseits der Grenze gehörte zu Schloß
Friedlingen.

Um 1670, so belehrt uns noch ein alter Plan von dem Basler Kartographen
Friedrich Meyer, verlief die Grenze noch genau in der Flußmitte der Wiese
bis zu deren Mündung. Da aber nach jedem Hochwasser die Wiese ihr Flußbett
änderte und die mit Eichenpfählen markierte Grenze hinweggespült war, kam
man auf die Idee der Lohensteine. Beispiele dafür stehen noch heute in der
Weiler Gemarkung, meist aus dem Jahre 1764. Auf eine Distanz von 200 Meter
nach beiden Seiten von der Flußmitte hatte man so das Hauptüberschwemmungs-

Nr. 6 (1764)

Lohenstein „Lange Erlen"


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