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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 91
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-01-02/0093
Das „Jüngferli" Franziska Trüby
(Gemälde von Hermann Daur)

Der erste Kartengruß stammt vom 5. Mai 1911, er ist an Fräulein Maidi
Trüby gerichtet und zeigt auf der Vorderseite die von Hermann Daur gemalte
Ansicht von Steinen. Die nächste erhaltene Post datiert vom 5. März 1914, es
ist einer seiner launigen Briefe und an Fräulein Franziska Trüby gerichtet. Die
Anrede lautet jetzt „Liebes Jüngferli!" und im ersten Satz heißt es: „Wenn
nichts mehr dazwischen kommt, dann komme ich, es geht mir nur zu gut wieder,
wenigstens nehme ich zu an Gewicht und Verstand und das ist ohne Zweifel
ein Fortschritt, meinst Du nicht auch? . . .". Er kündigt dann darin der Familie
Trüby seinen Besuch in Minsein auf den 21. März an. Er wolle, schrieb er, nach
Schopfheim mit der Bahn fahren, dort um 11.24 Uhr ankommen und dann
„seine Beine unter die Künstlerarme nehmen und über Nordschwaben nach
Minsein wandern". In Nordschwaben wolle er noch das Kirchlein mit seinem
Besuche beehren. In Minsein solle man keine Geschichten machen, wenn er
komme, ein paar Ochsenaugen und ein Stück Bauernwurst sei das allerbeste.
Das „Jüngferli", geboren am 23. Februar 1892, hatte zuvor seinen 22. Geburtstag
gefeiert. Hermann Daur kam am 21. Februar 1870 zur Welt, beider Geburtstags
-Kalendertage lagen also nahe beeinander, was häufig Anlaß zu Bemerkungen
gab und für Daur, den 23. Februar jeweils in den Briefen schön
auszumalen.

Am 16. November 1914 teilte er auf einer Karte mit, daß er am kommenden
Sonntag nach Minsein komme, diesmal wolle er von Steinen aus über Hüsingen,
Adelhausen nach Minsein wandern. Nachmittags, schrieb er, wollen wir nach
Beuggen, „das wollen wir doch einmal ganz gründlich ansehen." Daur nahm
sich auch hier viel vor, er muß ein rüstiger Wanderer gewesen sein. Mit seiner
Frau wolle er später einmal kommen, wenn Friede ist, es war ja Krieg. Auf den

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