Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 1/2.1973
Seite: 97
(PDF, 22 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-01-02/0099
Lörrach 1972

1969
52 047
39 349
8 429
5 156

Müllheim 1972
17 624
13 643
4 063

1969

CDU

SPD

FDP

NPD

DKP

EFP

57 683
53 726
14 038
1 201

344
183

244
63
54

Als erste Bürgermeisterin des Regierungsbezirks Südbaden konnte Frau Gertrud
Ritter am 14. 11. 72 ihr Amt in Blansingen antreten.

Wenn zum Jahreswechsel im wirtschaftlichen Sektor zahlreiche Gemeinden
von einer Konsolidierung und Aufwärtsentwicklung sprechen, so gab es doch im
einzelnen im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Spannungen durch Preis- und
Lohnauftrieb auch für unser Gebiet empfindliche Rückschläge. Zahlreiche bedeutende
Betriebe haben ihre Produktion eingestellt oder dies für das Frühjahr 1973
angekündigt: Eisenwerk Kandern (11. 10. 72), Menton-Mühle Hausen (20. 11. 72),
Rheinmetall Müllheim (31. 12. 72), Kaliwerk Buggingen (30. 4. 73). Andere Werke
haben dagegen ihren europäischen oder gar weltweiten Rang im Wirtschaftsleben
behauptet und durch bedeutende Erweiterungen der Anlagen und der Produktion
gefestigt (Stoffdruckerei KBC, Schokoladenfabrik Suchard, Maschinenbau Kaltenbach
(alle Lörrach), Hoffmann La Roche, Ciba-Geigy (Grenzach-Wehr-Basel),
Lonza (Weil), Zementwerk Kleinkems, Eisenbau Wyhlen, Zahoransky-Bürsten-
maschinen Todtnau).

Daß der weitere wirtschaftliche Ausbau unserer Landschaft nur noch in Zusammenarbeit
mit den Problemen im Dreiländereck erfolgen kann, zeigte die
Tagung der schweizerisch-französisch-deutschen Kommission am 6. November
1972, die sich um die gemeinsame Lösung der Fragen der Grenzgänger, des Umweltschutzes
, der Anlage von Atomkraftwerken und des Verkehrs (Flughafen)
bemühte.

Im Schatten der finanziell stärkeren Industriebezirke stehen die Schwarzwaldgemeinden
des oberen und Kleinen Wiesentals. Hier liegt der Schwerpunkt auf
weiterer Verbesserung des Verkehrsnetzes im Zusammenhang mit der Belebung
des Fremdenverkehrs. Die Höhenlandwirtschaft und -forstwirtschaft übernimmt
mehr und mehr die Aufgabe des Landschaftsschutzes zur Erhaltung des Schwarzwaldes
als Erholungsgebiet, als Trinkwasserreservoir und Regenerator unserer
strapazierten Atemluft.

In einzelnen Rebgemeinden ist die seit Jahren begonnene Flurbereinigung abgeschlossen
oder steht kurz vor dem Abschluß (Wintersweiler, Blansingen, Welm-
lingen, Ballrechten-Dottingen). Efringen konnte erstmals die Ernte von Eiswein
mit 130 öchslegraden verzeichnen.

Die Fragen des Umweltschutzes beschäftigen auch unseren Raum thematisch
und finanziell. Vieles ist auch im zweiten Halbjahr 1972 wieder erreicht: ein
Erlaß des Innenministeriums gegen Zersiedlung des Schwarzwalds und Anlage
riesiger Ferienappartements sowie ein Erlaß zur Reinhaltung des Rheins; Errichtung
des Landschaftsschutzgebiets Rheinvorland zwischen Märkt und Kleinkems
(30. 12. 72); Staatsvertrag über Kläranlage in Haltingen für überregionale Zwecke
(Wieseverband, unteres Kandertal, Basel); Beschluß über Bau einer Kläranlage
in Grenzach (32 Mio DM); Errichtung einer zentralen Mülldeponie für das hintere
Wiesental in Schönau (21. 11. 72); bedeutende Anstrengungen zahlreicher Gemeinden
zur Verbesserung der Abwasseranlagen, der Müllversorgung und -Verwertung,
der Errichtung gemeindeeigener Kläranlagen, Abmachungen mit den großen Industrien
über den Immissionsschutz und die Lärmbekämpfung.

Trotz steigender Preise hat auch die Bautätigkeit im zweiten Halbjahr 1972
nicht nachgelassen. In den stadtnahen Gemeinden geht der Trend zur Wohngemeinde
, meist unter Aufgabe der bäuerlichen Substanz, weiter. Neuerschließung

97


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-01-02/0099