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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 119
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0013
infanterie, 200 Mann stark, unter Kommando des Hauptmanns Lipp bestehend,
hatten sich in eine Tirailleurkette (in Schützenlinie) aufgelöst, und das kupierte
Terrain benützend, mit großem Erfolg die von der Höhe herabstürmenden Freischaren
beschossen, so daß dieselben ins Wanken kamen, beim Fallen mehrerer
der Ihrigen in Unordnung gerieten und sich alsbald zum größten Teil wieder
den Berg hinauf, in den angrenzenden Wald zurückzogen.

Gefecljt bei Dossenbach (Vorlage im Stadtarchiv Lörrach)

Schimmelpfennig, in der Meinung, die ganze Kolonne folge ihm, stürmte
mutvoll vorwärts, kam aber zum Kampfe im Tale unten nur mit 40 bis 50
Mann an, griff persönlich den Hauptmann Lipp an, welcher an der rechten Hand
verwundet wurde; zugleich aber erhielt Schimmelpfennig von einem württemberger
Soldaten einen Bajonettstich in den Mund und wurde durch einen Kolbenschlag
auf den Kopf getötet. Advokat Ödemann, Karl Mussacker und der französische
Tambour waren durch Flintenschüsse gefallen, und noch sieben andere
Legionäre sind ebenfalls tot auf dem Platze geblieben. Die übrigen im Tale zum
Kampfe anwesenden ergaben sich als Gefangene 5).

Nach beendigtem Kampfe setzte Hauptmann Lipp mit seiner Kompanie die
Verfolgung des fliehenden Feindes fort. Die gebliebenen elf Legionäre wurden auf
dem Kirchhof zu Dossenbach ausgestellt, wo sie in einer Reihe, mit offenen Augen,
krampfhaft geschlossenem Munde und festgeballten Händen nebeneinander dalagen
, lauter jugendlich kräftige Gestalten, welche ihren Freiheitsdurst mit dem
Tode besiegelt hatten. Nachdem die Leichen durch ihre gefangenen Kameraden
in Gegenwart des auf dem Platz erschienenen Zivilkommissärs rekognosziert und
soweit möglich ihre Namen ermittelt waren, wurde der Eintrag ihres Todes in
das bürgerliche Standesbuch der evangelischen Pfarrei Dossenbach bewirkt6). Alle
elf") Freiheitskämpfer wurden in einem gemeinsamen Grabe auf dem Kirchhofe
von Dossenbach von dem evangelischen Pfarrer des Orts unter großer Teilnahme
der Dorfbewohner in christlicher Weise feierlich beerdigt."

Aus dem Tagebuch von Fromherz (28. April) sei noch folgende Ergänzung
wiedergegeben:

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