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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 125
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0019
der Grenze zurückzuziehen habe. Weisshaar war durch die jüngste Niederlage
des Heckerzuges sehr bestürzt, bat mit Tränen im Auge um Schonung seiner
Familie in Lottstetten und seine in Jestetten in Haft befindlichen Freunde und
versprach auf Ehrenwort auf jede weitere Teilnahme an einem Aufstande im
Großherzogtum zu verzichten.

Auszug Sigels von Baltersweil bei Lottstetten zum Übertritt in die Schweiz (1849)
(aus: Die Revolutionsjahre 1848149 von K. Hagenmeyer, Karlsruhe 1898)

Abends fuhr ich über Hohentengen und Lienheim, wo ich Bürgerversammlungen
zur Ordnung und Beruhigung abhielt, nach Waldshut zurück. In Waldshut
traf ich den Befehl des Ministeriums des Innern, nach St. Blasien zu gehen und
daselbst die Vorfälle gegen Amtmann v. Laroche5) zu untersuchen.

12. Mai: Abreise nach St. Blasien. Arretierung der Rädelsführer durch Gendarmen
und Untersuchung der Vorfälle.

13. Mai: Fortsetzung der Untersuchung. Bericht hierüber unter Vorlage der
Akten an das Ministerium des Innern. Abreise ins Hauptquartier nach Lörrach.

Nachdem in allen Orten des Amts Jestetten die Entwaffnung vollzogen war,
hielt ich längs der ganzen Rheingrenze in den Orten Lottstetten, Grünzgen, Lienheim
, Reckingen, Rheinheim und Kadelburg Bürgerversammlungen ab, ermahnte
überall zur Ordnung und Ruhe und machte die vermöglichen Bürger und Ortsvorstände
persönlich zu Protokoll haftbar für Aufrechterhaltung der gesetzlichen
Ordnung und Sicherheit. Da nirgends die Ruhe gestört worden war, marschierte
am 14. Mai das Militär längs der Rheingrenze wieder nach Waldshut zurück,
und ich begab mich nach Vollzug der erhaltenen Befehle wieder in das Hauptquartier
nach Lörrach. Damit waren die sämtlichen revolutionären Freischarencorps
aufgelöst, die Führer derselben, Hecker, Struve, Herwegh, Corvin, Sigel
und Weisshaar mit Genossen flüchtig über die Schweizergrenze ins Exil getreten.

Vom 14.—29. Mai zitieren wir wieder das Tagebuch:

14. Mai: Im Hauptquartier war an die Stelle des Generals v. Valois der Graf
Wilhelm v. Württemberg eingetroffen, mit welchem ich abends zu den Vorposten
der württembergischen Truppen nach Schliengen abgereist bin.

15. Mai: Neue Truppendislozierung. Nachmittags nach Steinenstadt zur Untersuchung
und Erledigung der Beschwerden wegen Einquartierung auf dem Universitätshofe
.

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