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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 136
(PDF, 22 MB)
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Gefechts-Skizze von der Scheideck
(Stadt-Archiv Lörrach)

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Gagern ritt an der Spitze — jedenfalls in der Meinung, daß von Seiten der
Freischärler kein Schuß abgegeben würde, sonst wäre es nicht erklärlich, warum
der General in einem Engpasse an der Spitze seiner Truppen ritt. Auf der Höhe
angekommen, ertönte plötzlich das Commando: „Feuer", und das erste Opfer
war der General, der tödlich getroffen vom Pferde sank. Darauf entwickelte sich
sofort ein lebhaftes Infanterie-Feuer, dem etwa 12 Freischärler zum Opfer fielen.

Ich wollte den Schauplatz selbst sehen, doch in der Nähe der Hundstallbrücke
begegnete mir ein Freund, der Bürgermeister Kammüller von Kandern,
der mir riet umzukehren. — Die Hessen seyen wütend über den Verlust ihres
Generals, und es dürfte leicht einem einfallen, mich für einen Freischärler zu
halten, und mein Leben wäre in Gefahr. Ich folgte seinem Rath, bald darauf
brachten sie auf einem Leiterwagen die zwölf todten Freischärler, sie liegen alle
in einem Grabe auf dem Kanderner Gottesacker beerdigt.

Ich ritt am Nachmittage durch das Kandertal wieder nach Hause, aber überall
wußte man schon den Ausgang des Gefechtes und nicht selten begegnete ich
drohenden Gestalten, denen man ansah, daß sie die ganze Freischärlern zum
Teufel wünschten.

Als ich nach Hause kam, machte mein Vater mich darauf aufmerksam, daß
die Stimmung in Kirchen vollständig umgeschlagen, seitdem man den Verlauf
des Gefechtes wußte, und daß ich auf meiner Hut sein möchte. — Wir waren
zwei Tage vorher zum Zuzug zum Hecker-Corps aufgefordert und namentlich
von Efringen stark dazu gedrängt worden; doch ich war dagegen. Ein Unternehmen
, so plötzlich vom Zaune gerissen, wie der Hecker'sche Zug, konnte unmöglich
reussiren bei der gleichgültigen Stimmung, die allenthalben unter der

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