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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 141
(PDF, 22 MB)
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Freischärler-Auszug Freischärler-Gruppe
(aus: Die Revolutionsjahre 1848/49 von K. Hagenmeyer, 1898)

regelloses Marschieren ohne Führung und ohne Commando. Wohl ritten ein
paar halbbetrunkene Menschen in den Haufen herum, da und dort etwas befehlend
. So ging es fort bis Heitersheim, dort wollte mir die Sache gar nicht
mehr gefallen. Ich nahm deshalb Rücksprache mit dem Haltinger Fähnlein und
den Efringern und forderte von jedem Fähnlein einen Mann auf, mit mir zu
kommen. Wir wollten Struve erklären, daß wir nur unter einer Bedingung noch
weitermarschierten, unter der, daß wir uns einen eigenen Führer wählten; denn
von diesen Menschen, die sich als Commandanten aufspielten, ließen wir uns
nichts befehlen.

„Thun Sie das, ich habe durchaus nichts dagegen einzuwenden."

„Dann wünschen wir aber auch, daß unser Führer beritten gemacht werde."

„Auch das soll geschehen."

Zu unserem Führer wählten wir Baschi Bruder von Haltingen, einen alten
Dragoner und resoluten Mann, und zehn Minuten später stand ein flotter Fuchs
gesattelt und gezäumt zu seiner Verfügung. Er stellte sich an die Spitze der drei
Fähnlein, und ich sagte ihm: „Du erhältst Deine Ordre von Struve, sonst von
niemand, und wir werden nur Dir folgen." Schon in Heitersheim ging das
Gerücht, es seyen Soldaten im Anmarsch und in Krotzingen Dragoner. Das bewirkte
natürlich wiederum einen starken Abgang in unserem Kontingent. Auf
dem Wege nach Wetteisbrunn kamen wir eine Strecke durch den Wald; da war
die Gelegenheit zum Ausrücken günstig, das benützten nun viele.

Der Anführer einer Corporalschaft in unserem Fähnlein, ein alter Soldat,
aber ein Jude, machte bei einer Biegung des Weges halt und commandirte: „Rechts
um, Sulzburg zu!" und rannte mit seinem ganzen Haufen durch den Wald nach
Sulzburg und von da nach Haus.

„Die Soldaten verstehen keinen Spaß . .

Wir bildeten die Nachhut, und unser Führer ritt zurück, um zu recognosciren,
ob wirklich Dragoner in Sicht seyen. Wirklich befand er sich in kurzer Zeit einem
Trupp Dragoner gegenüber, die bei seinem Anblick stutzten, als sie aber sahen,
daß er sein Pferd wandte, setzten sie ihm nach, doch von unseren Kugeln emp-

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