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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 143
(PDF, 22 MB)
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magens aufwärts. Wir nahmen an, daß sie den Feind jetzt angriffen, doch wie ich
später erfuhr, marschirten sie ins Münstertal.

Bald darauf ging der Tanz bei uns los. Zuerst schössen die Soldaten hinter den
Häusern hervor. Die Kugeln flogen so in der Luft herum wie die Bremsen, meist
zu hoch, doch erhielt ein junger Mann von den unsrigen einen Schuß in den
Knöchel und mußte fortgetragen werden. Von unserer Seite wurde nun auch
lebhaft geschossen, aber nur ins Blaue, denn die Soldaten waren nicht zu sehen,
sie deckten sich durch die Häuser und wir durch die dicken Bäume. Wiederholt
hatte ich meinem Freund Bürgin zugerufen: „Spare doch Deine Kugeln und Dein
Pulver, bis man den Feind auch zu Gesicht bekommt." Da kam er zu mir und
sagte: „Laß mich meine Cigarre an Deiner anzünden, sie ist mir ausgegangen."
Während wir unsere Schnäbel gegeneinander streckten, fuhr er plötzlich auf:
„Jetzt hat mich so ein verdammter Kerl in den Arm geschossen." „Lampt er?"
frage ich. „Ich glaube nicht", indem er seinen Arm hin und herbewegte, „bloß
der Ärmel im Rock hat ein Loch; aber siehst Du, wir müssen den Menschen doch
zeigen, daß wir auch Pulver und Blei haben." Bis jetzt hatte ich noch keinen
Schuß abgegeben, da endlich gewahrte ich einen Offizier, der mit dem Säbel in der
Hand seine Leute anfeuerte, einmal vorwärts zu gehen. „Komm nur ein bißchen
besser hervor, damit man Dich aufs Visir nehmen kann." Das dauerte nicht lange
— mein Schuß krachte —. Der Offizier fuhr mit der Hand nach dem Kopf und
verschwand, die Soldaten gingen wieder zurück. Doch bald kamen sie wieder und
diesmal in größerer Anzahl, das Feuer wurde von beiden Seiten lebhaft, die
Soldaten machten Miene, durch den Neumagen zu gehen. Schon waren einige nur
noch auf zehn Schritt von uns entfernt, da hieß es zurück. — Mittlerweile hatte

Das Gefecht in Staufen
im „Mühligäßli"
(nacfj Ölbild, Original im
Hecker-Museum zu Rastatt)

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