Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 159
(PDF, 22 MB)
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Chnallfrösch abgloo. Wu d Obereggener aber wieder emol uf e Fescht sin mit
der Kanone, hän si si noo em Feschtzug bi de Fahne abgstellt. Dort isch si heimli
verschwunde, un si isch zuem Ärger vu de Obereggener nie meh usechu.

Ne luschtige Übernahme hän d. Mappacher gha. Me het ehne „Babbeschlecker",
das heißt Breischlecker, gsait. Wu emol d Mappacher zue eme Fescht oder an ere
Fasnächt au mit ere hölzerne Kanone uf Niedereggene diu sin, do hän d Nieder-
eggener schnell e Hafe voll Babbe agrüehrt. Un wenn sich e Mappacher näume
seh loo het, no het er au scho e Löffel voll Babbe im Gsicht gha.

D Niedereggener hän ihre Übername „Kanonetäler" un s Tal „Kanonetal"
bis hüte bhalte.

Auszüge aus der Anklageschrift
gegen Gustav Struve und Karl Blind

(Handgeschriebenes Protokoll im Museum zu Lörrach; Auszüge besorgte G. Moehring)

Gustav Struve, geboren zu München, alt 43 Jahre, Advokat, wohnhaft zuletzt in
Rheinfelden, und gegen

Karl Blind von Mannheim, 22 Jahre alt, Literat, wohnhaft zuletzt in Birsfelden
bei Basel, gefertigt auf den Grund des Erkenntnisses der Anklagekammer des
Großherzoglichen Hofgerichts des Oberrheinkreises am 3. Jenner 1849.

Der Einfall

Den 20. September 1848 hatten Struve, Blind, Mögling, Löwenfels und andere
in Basel den Einfall in das Großherzogtum Baden besprochen und verabredet. An
demselben Tage erließ Struve von Basel an die Flüchtlinge Schnauffer, Flum, Au,
Sigel, Brühe, Winkler, Dietz, Nörlinger und Thielmann, welche sich an der Grenze
in Frankreich und der Schweiz aufhielten, einen Brief des Inhalts: »Aufgefordert
von einer Anzahl badischer Bürger und gedrängt durch die Macht der Verhältnisse
haben die in Basel befindlichen Flüchtlinge den Entschluß gefaßt, morgen,
den 21. September, nachmittags um 4 Uhr in das Badische einzubrechen, Besitz von
Lörrach zu nehmen und dort das republikanische Hauptquartier fürs erste aufzuschlagen
. Ich erwarte von Euch und verlange von Euch, daß Ihr gleichfalls in das
Badische einrücket, alle Eure Berichte nach Lörrach schicket und mit aller Eurer
Macht so schnell als möglich dahin aufbrechet. Sigel wird bei Konstanz, Löwenfels
vorläufig in Lörrach, Brühe in der Nähe von Müllheim den militärischen
Oberbefehl führen. I. Ph. Becker und Willich werden andere Abteilungen führen.

Basel, den 20. September 1848 G. Struve.«

Gelang die Besatznahme von Lörrach, so lag ein Plan mit einer gesammelten
Mannschaft durch das von Militär entblößte Rheintal gegen Freiburg (welches in
jener Zeit eine schwache Garnison hatte) vorzudringen, während zugleich ein anderer
Zug unter Dolls und Möglings Führung durch das Wiesental über das Gebirge

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