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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 161
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0055
v. I. n. r.

Struve, Mieroslawsk, Brentano,
Bönning, Hauptm. Greiner
'Stadt-Archiv Lörrach)

Auf Kenntnis hiervon ließ Bürgermeister Wenner durch die Glocke die Gemeindebürger
versammeln, er, einige Gemeinderäte und Bürger forderten die Bewaffneten
an dem Amthause auf, dies zu verlassen, jedoch ohne Erfolg. Jene entgegneten
, sie hätten höheren Befehl und wiesen zum Teil darauf hin, daß ihre
Flinten scharf geladen seien. Dem Jakob Reinbold hatte Bickel bemerkt, in einer
Stunde werde Struve in Lörrach sein.

Struve, Blind, Neff, Löwenfels und etwa 12 andere Flüchtlinge hatten etwa um
dieselbe Zeit Basel verlassen. Ihnen folgte ein Mann, der unter einem Mantel
Waffen trug. Ein anderer Flüchtling, Spohn, fuhr auf einem Wägelchen schnell
nach Lörrach. Die übrigen machten, über der Grenze angelangt, bei dem Rößle-
wirtshaus bei Stetten halt. Hier waren etwa 20 Bürgerwehrmänner von Stetten
aufgestellt. Diese hatten sich auf Verlangen Bickels unter ihrem Anführer Herbster
schon etwa um 1 Uhr dort versammelt. Mit ihrer Hilfe hatte der nun mit 2 Pistolen
und einem Säbel bewaffnete Flüchtling Neff kurz vor Struves und der übrigen
Annäherung die Grenzaufseher bei Stetten entwaffnet und verhaftet, sodann den
von Basel kommenden Omnibus angehalten. Durch sie war auch der zufällig anwesende
praktische Arzt Kaiser von Lörrach als eine dem Unternehmen feindselige
Person verhaftet worden.

Struve proklamierte in einer Rede vor dem Rößlewirtshaus die Republik.

Uber die Aufnahme in Lörrach waren die Aufständischen ungewiß. Erst auf
die Nachricht, daß die Beamten in Lörrach verhaftet seien, wurde im Geleite der
Bürgerwehr von Stetten dahin aufgebrochen. Mehrere von Lörrach gekommene
Bewaffnete schlössen sich an. Die eingedrungenen Flüchtlinge waren nun gleichfalls
bewaffnet, so Blind, Löwenfels mit Pistolen. In allem waren es nun etwa 50 Mann,
der praktische Arzt Kaiser und die Grenzaufseher wurden als Verhaftete mitgeführt
. In Lörrach etwa um halb sechs Uhr abends auf dem Rathause angelangt,
proklamierte Struve in einer Rede an die vor demselben zusammengekommene
Volksmenge die Republik und forderte zum bewaffneten Kampf für sie auf.

Er ließ den Gemeinderat vorrufen, verlangte, daß sofort gestürmt, Stafetten
in die umliegenden Orte abgeschickt und Feuer auf den Bergen angezündet werden
. Ein Bürger, Jakob Braun, erhob Einsprache hiegegen. Er war durch Be-

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