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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 169
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0063
Raub und Entzcendungen

Schilderung von gewaltsamer Entwendung von Geld und Sachgegenständen in
Sulzburg, Kandern, Badenweiler, Lörrach, Marnbach.

Zueignung von Pferden und Waffen, Zuführung von Schießbedarf

Gewaltsam beschafft wurden Pferde von Ferdinand Dürrsam, Baumeister
Fring, Hermann Wanko (Lörrach), Pfarrer Raupp in Wollbach, Gustav Engler,
Nikolaus Blankenborn in Müllheim, Kronenwirt Neumeier in Heitersheim. Waffen
wurden abgenommen vielen Einzelpersonen, besonders den Grenzaufsehern.
Nach Waffen durchsucht wurden die Häuser bei Postmeister Martin, Lörrach,
Oberamtmann Kuen und Amtschirurg Iselin in Müllheim. Mit dem erbeuteten
Geld wurden angekauft von den Handlungshäusern Paravini und Respringer in
Basel und von da nach Lörrach gebracht: 4 Zentner Blei, 270 Pfund Pulver, 8750
Zündhütchen, 3400 Feuersteine. In Staufen wurden am 24. September im Pulvermagazin
im Rebberg 3 Zentner Pulver entwendet und auf das Rathaus gebracht.

Eisenbahnbeschädigungen

Beschädigungen der Eisenbahn auf Anordnung Struves fanden statt in Schlien-
gen, Seefelden, Köndringen, Orschweier, Friesenheim, Achern, Ettlingen und Weinheim
.

Abzug von Lörrach

Von Lörrach war schon in der Nacht vom 21./22. September eine Abteilung
von 150 Bewaffneten mit Neff unter dem Militärkommando von Max Pflüger
nach Kandern vorausgeschickt worden. Nachdem am 22. September eine größere
Mannschaft zusammengebracht war, brachen Struve, Blind und Löwenfels in der
folgenden Nacht mit dieser nach Kandern auf. Die Chaise, in welcher sich Struve
und seine beiden Begleiter führen ließen, war dem Onophrion Grether in Tum-
ringen von Aufständischen, die in der Nacht in dessen Wohnung eingedrungen
waren, gewaltsam weggenommen worden. Von Kandern wurde nach kurzem Aufenthalt
nach Müllheim weitergefahren, nachdem Ciriak Schnepf, dessen schon oben
bei den Erpressungen in Sulzburg erwähnt ist, als Befehlshaber für die nachrük-
kenden Mannschaften von Blind ernannt war.

Der Dienstknecht des Onophrion Grether, welcher die Chaise führte, hatte
wahrgenommen, wie Struve vor dem Einsteigen in Kandern zwei Kistchen herbeibrachte
, die nach ihrem Äußeren, und nach ihrem Gewichte Geld zu enthalten
schienen. In Müllheim besetzten Struve, Blind und Löwenfels, welchen von Basel
die Frau des ersteren gefolgt war, das Stadtwirtshaus. Von dessen Balkon proklamierte
Struve, wie schon bemerkt, die Republik. Er und Blind bestellten den Ratschreiber
Breitenstein als republikanischen Kommissär. Es ergingen die Aufforderungen
zum Zuzüge und zur Wegnahme der Kassen. Wie erwähnt mußten Loskaufgelder
von Privatpersonen gezahlt werden.

Zug von Müllheim nach Staufen

Sonntag den 24. September in der Frühe entfernten sich Struve, Blind und
Löwenfels mit ihrer Schar von Müllheim gegen Staufen. In Heitersheim hatten
schon in der Nacht zuvor ein Anführer Böhning mit 20 Bewaffneten von dem Bür-

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