Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 177
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0071
Friedrich Neff aus Kümmingen
(aus: Revolutionäre des Jahres
1849, v. Th. Scholz)

I

Maximilian Dortu sollte an diesem Tage den Versuch wagen, doch noch die
Linientruppen zum Marsch ins Höllental zu bewegen; er wird aber von Bürgern
und Dragonern gefangen genommen und am 7.7. den Preußen übergeben. Der
Bürgermeister von Freiburg, mein Urgroßvater Hofgerichtsrat Alexander Buisson,
stellte am 2. 7. abends 7 Uhr sein Amt den Gemeinderatsmitgliedern zur Verfügung
und begab sich zu seiner ihm vorausgeeilten Familie nach Basel. Friedrich
Neff, der durch Tagesbefehl des Chefs der Volkswehren und Freischaren Joh. Phil.
Becker, eines Freundes aus der Bieler Emigrationszeit, als „Kriegskommissar" entlassen
und zur Verfügung des Kriegsministers Werner gestellt worden war, folgte
am 3. 7. jedoch nicht seinem Minister ins Höllental, sondern wollte über Frankreich
in die Schweiz, um dort neue Freikorps zu werben und diese den Aufständischen
zuführen. Dies wurde sein Verhängnis. Mit Werner hätte er am 11.7.
bei Kreuzlingen sicher die Schweiz erreicht.

So aber traf Neff am Abend des 3. 7. mit einem Postwagen von Freiburg
kommend auf der Rheinbrücke in Breisach ein und wollte in den französischen
Postwagen umsteigen. Unverständlicherweise war er noch mit Gewehr und
Schleppsäbel bewaffnet und hatte einen Koffer bei sich, der deutlich seinen
Namen trug. Außer vielen Papieren und Aufrufen enthielt dieser auch ein Siegel
des bad.-pfälz. Kriegskommandos und einige Bücher mit dem Siegel des großh.
bad. Kriegsministeriums. Ein aufmerksamer Grenzbeamter fand im Fahndungsblatt
Nr. 106 vom 15. Mai 1848 neben dem Namen von Friedrich Hecker auch
den „ledigen Landwirt Friedrich Neff aus Rümmingen". Nach Neff wurde seit
Mai 1848 gefahndet, weil er an dem Heckeraufstand im April 1848 aktiv beteiligt
und mit einer Freischar zur Befreiung des in Säckingen verhafteten Struve
ausgezogen war.

Auf Befehl des Oberamtmanns Stigler wurde Neff verhaftet, unter starker
Eskorte zunächst ins Breisacher Gefängnis und später nach Freiburg gebracht.

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