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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 180
(PDF, 22 MB)
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und kehre es in ihren Eingeweiden um! Das Volk wird einst eine schreckliche Rache
nehmen an euch Elenden."

an die republikanisch gesinnten Soldaten aber richtet er ein Bruderwort des
Wohlwollens, der Liebe und der Freundschaft:

„Wir wissen wohl, teure Brüder, daß viele von euch nur gezwungen von euern lausigen
, adeligen Offizieren gegen das Volk marschierten. Darum schießt die Hunde, eure
Offiziere, tot und wählt euch aus selbst eure Offiziere. Viele von euch haben
mehr militärische Kenntnis als diese Lausbuben. Sobald einmal Republik ist, werden
in kurzer Zeit viele von euch, von den gemeinen Soldaten, schnell, nicht bloß bis zum
Offiziere, sondern bis zu den Generälen hinaufsteigen, wie in den neunziger Jahren
in der französischen Republik geschehen ist"

In Biel schloß er sich mit Joh. Ph. Becker zusammen und gründete die „Gesellschaft
deutscher Republikaner". Unter diesem Namen gab der Wehrbund „Hilf
Dir" Schuldscheine heraus in Stückelung von l/j bis 400 Talern. Die Rückzahlung
mit 5°/o jährlicher Zinsen sollte nach Gründung der Deutschen Republik erfolgen.
Der Ertrag dieser Anleihe sollte zur Verbreitung demokratischer Grundsätze, zur
Anstrebung freistaatlicher Zustände und zur Versorgung aller im Streben für die
Freiheit verunglückten Genossen und ihren Familien dienen.

„Schuldschein zu Gunsten der deutschen Republik mit den Namen von
Joh. Phil. Becker und Fr. Neff

Neff hatte, bevor er sein Studium der Rechte und Philosophie in Freiburg,
Tübingen, München und Heidelberg aufgenommen hatte, im Waadtland und Genf
als junger Küfer fließend französisch gelernt. Er eilte nun von Biel nach Paris,
wo er mit den Häuptern der flüchtigen deutschen Revolutionäre in Verbindung
trat. Über den Stand der Dinge in Baden schien er fortwährend genaue Kunde
gehabt zu haben. So schrieb er am 11. Mai 1849 an seine Mutter nach Rümmingen:

„Jetzt gehts los; vielleicht ehe Ihr diesen Brief erhaltet, haben wir eine Republik.
Heute reise ich nach Straßburg. Ich werde wahrscheinlich am Sonntag Leute treffen
von der Offenburger Versammlung aus unserer Gegend. Es lebe die rote Republik!"

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