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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 204
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0098
Zum Ochsen

Das Wirtshaus zum »Ochsen« empfing sein Recht mit Schild im Jahre 1716 auf
Antrag von Johann Gaß (t 1757); dessen Sohn Johann Jakob (bis 1773) und
Enkel Johann Heinrich (f 1793) erbten und betrieben weiter das »schlecht«gehende
Gewerbe. Nach dem Tode des letzten übernahm dessen junge Witwe Kath. Barbara
Rottra mit ihrem 2. Mann Johann Georg Hagin (t 1797) und nochmals mit ihrem
3. Mann (f 1805) Johann Christian Kümmerlin von Eberbach den Betrieb. Nachdem
sie 1815 zum 3. Mal verwitwet und allein mit ihren Kindern an der Theke
stand, resignierte sie und verpachtete das Recht mit der Wirtschaft an ihren
Schwiegersohn Bartlin Rottra, den Metzgermeister, und als dieser sein eigenes Haus
erwarb und als Wirtschaft zum »Anker« ausbaute, 1826 an den Bäckermeister
Johann Georg Schmutz (oo 1829), den »Schmutze-Beck«. Dieses dem »Anker« benachbarte
Haus zum »Ochsen« erwarb der Ankerwirt Fr. Rottra für seine Tochter
K. Elisabeth und deren Ehemann Dr. Poeschel von den Eheleuten J. Jak. Peter-
A. M. Schmutz (nach Mittig. v. H. Huck).

Hier stocken die aktenkundigen Nachrichten über die Besitzfolge. Rückschauend
vermerkt eine Notiz im Jahre 1865, daß der »Ochsen« nun schon seit 26 Jahren
seine Wirtsstube geschlossen hatte und in der Zwischenzeit eigentümlich an Jakob
Peter gekommen war, also an den Schwiegersohn des Altbürgermeisters, öl- und
Sägemüllers Johann Jakob Schmutz und der Maria Magd. Gaß (der Tochter des
obengenannten Ochsenwirts J. Heinrich Gaß und Kath. Barb. Rottra). Noch im
Jahre 1873/74 hatte Jak. Peter das Realrecht zum »Ochsen« verpachtet, und zwar
an August Wilhelm Herter. A. W. Herter hatte schon 1868 von dem in Efringen
wohnenden Bierbrauer Heinrich Wittich dessen Gaststätte (»Zum Rebstock«) an
der Dorfstraße, mitten im Unterdorf (Nr. 69), mit zweistöckigem Wohnhaus, zwei
Wirtsstuben, Tanzboden, zwei gewölbten Kellern und einem Pumpbrunnen im
Hof um 6000 fl. gekauft. Mit dem Kauf wurde auch ein langjähriger Prozeß der
beiden Wirte beigelegt, dessen Kosten der neue Besitzer Aug. Herter zu tragen
hatte. Aber Herter wirtete wieder nur kurze Zeit auf dem neuen »Ochsen«. Im
Jahre 1875 steigerte der Gemeindewirt und Metzger Christian Langguth aus der
Gantmasse der Erben des Aug. Herter das ganze Anwesen zum »Ochsen« um
15 308 Mark. Doch diesem Besitzer vergönnte der Tod nur 3 Jahre zum Wirken
und Wirten. Dessen Erben, unmündige Kinder aus zwei Ehen, veräußerten das
Wirtsgut schon wieder im Jahre 1879 an den Faschinenleger Johann Müller. Am
24. 8. 1897 wurde die Konzession für den Sohn Johann Müller behördlich genehmigt
und nach dessen Tode im Jahre 1922 für die Witwe bestätigt.

1932 wurde das Recht zur Führung einer Gaststätte gekündigt, weil keine
Fremdenzimmer und Übernachtungen nachgewiesen werden konnten. Der Sohn
Fritz Müller übernahm 1935 mit der Heirat der Anna Grether den »Markgräfler
Hof« in Ef ringen, verpachtete diesen aber 1938, um mit der Familie die Wirtschaft
der Mutter in Kirchen zu betreiben. Nach dem Tode der Mutter (1942)
führte mit dem Einverständnis der Erbengemeinschaft die ledige Tochter Anna
Müller und nach deren Ableben (1950) deren Schwester Emilie Hügin-Müller den
Betrieb weiter. Nach 1952 wurde die Wirtschaft verpachtet. Die Erbengemeinschaft
Müller verkaufte sie zuletzt 1961 an die Eheleute Erich Moeck (t 1966) und
Frau Hilda.

Schildwirtschaft zur „Sonne"

Die Sonne hatte sich Hans Heinrich Wittich (1691 —1774), der Sohn des Efrin-
ger Pfarrers aus 3. Ehe, zum Schild für sein Wirtshaus im Jahre 1725 gewählt.
Er baute das Gasthaus nach seinen gebotenen Verhältnissen im Jahre 1742 aus;
davon zeugt wohl ein Firstaufsatz, der bei der Dachreparatur 200 Jahre später

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