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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 209
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0103
Weitere Gaststätten

Als die Station Kirchen für Vorortzüge eingerichtet wurde, meldete sich
Julius Schopferer mit dem Gesuch um das Recht einer Schankwirtschaft zum »Bahnhof
*, welches ihm sodann am 26. 2. 1907 behördlich erteilt wurde. Aus der Konkursmasse
des J. Schopf e/er erwarb Karl Ludwig Wiesler 1928 die Gaststätte.

Mitten im Dorf, bei der »alten Dorf linde«, wurde Hermann Flößer auf Antrag
vom Bezirksrat die Eröffnung einer Schankwirtschaft zur »Linde« genehmigt.
Das Wirtshaus wurde im letzten Kriege 1940 zerstört und seither nicht wieder
aufgebaut. Das Baugrundstück mit darauf ruhendem Realrecht besitzt die Brauerei
Reitter, Lörrach.

Vom Schicksal der Wirtschaft der seit 1736 in Kirchen von vier Gebrüdern
Bloch gegründeten und danach stark angewachsenen Judengemeinde vermerken
unsere Akten nichts; nur ein Wirt, der Weber Samuel Liberiis, der Sohn des Rabbiners
und Lehrers Elias, wird 1848 als »Judenwirt« erwähnt.

Quellen:

GA Efringen-Kirchen: Gaststätten in Kirchen. Das Grundbuch; Bände 8—24; 1900.
Landratsamt Lörrach; alte Registratur: Gewerbe und Handel/Kirchen. Gaststätten.
Schülin-Köbele: Ortssippenbuch Efringen-Kirchen; Grafenhausen 1959.
Schmidt Julius: Krchen am Rhein; Bühl 1912.

Hinweise, verdankt Dr. F. Pöschel und Rebstockwirt Hermann Huck, Kirchen.

Miscelle

Zur „Fahndung" nach dem Sinn von Grabinschriften

auf zwei Epitaphen

In der Zeitschrift des Hebelbundes „Die Markgrafschaft" (5. Jgg., 1953, H. 4)
ist das kunstvoll gestaltete Epitaph der im Jahre 1577 verstorbenen Frau Maria
Guetin, geborene Wagnerin mit dem Doppelwappen ihrer Familie abgebildet;
dabei wird um Auskunft über den Standort und die Herkunft der Grabplatte
nachgesucht.

Das rechtL Wappenschild zeigt die 3 Garbenbündel der Familie Gut, der
Röttier und Hachberger Landschreiber im 16. und anfangs des 17. Jhdts. Nachdem
Oswald Gut im Jahre 1530 von Kaiser Karl V. geadelt worden ist und
Baltasar Gut von seiner Schwiegermutter das Wasserschloß zu Winterbach gekauft
hatte, nannten sich fortan dessen Nachkommen Gut von Winterbach. Mit dem
gleichen Familienzeichen, den drei Garben, zierte auch der Wollbacher Pfarrer
Franz Gut (1608/23) das hübsche Renaissance-Portal an seinem eigenen Pfarrhaus
gegenüber der Kirche. Zur Erinnerung an die Familie Gut, welche als Röttier
Landschreiber den Rüttihof im Röttier Wald als Dienstmannlehen nutzten, hat
nun auch die Gemeinde Wollbach (1962) die drei Garben in ihr Gemeindesiegel
aufgenommen.

Die einstige Landschreiberei, der Dienstsitz der Gut zu Röttelnweiler, ist
heute noch an der Außenwand mit dem Doppelwappen des Landschreibers Johann
„Valentin Guot von Winterbach" und seiner Frau „Fronika Streiffin von Lawen-
stein" geschmückt, mit den Garbenbündeln und dem Falken der Familie von
Lauenstein, und mit der Jahrzahl von „Anno 1619" versehen.

Zur weiteren Erklärung des befragten Doppelwappens der Maria Gut-Wagner:
Gleichgewichtig neben den Garben der Gut zeigt das benachbarte Schild auf
einem Dreiberg stehend die Chimaere, das Zeichen der Familie Wagner, ein Fabeltier
mit Tierleib, Kopf, Hals und Brust einer Frau mit Drachenflügeln (im roten
Schild). Das Wappen brachte Werner Wagner als Angehöriger eines Achtbürger-

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