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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
35.1973, Heft 3/4.1973
Seite: 213
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0107
Das Jahr 1972 brachte mit 12 Gemeinden aus dem Rebland und dem vorderen
Wiesental eine etwas geringere Beteiligung. Dies alles ergab insgesamt die stattliche
Zahl von 143 Ortsbegehungen. An den 6 Kreiswettbewerben beteiligten sich
von 81 angeschriebenen, ehemals selbständigen Gemeinden 67 Orte am Wettbewerb
; 45 davon mehr als einmal und 11 Gemeinden mit der höchstmöglichen
Zahl von vier Teilnahmen.

Dieses an sich gute Ergebnis wird etwas getrübt durch die Tatsache, daß 14
Gemeinden sich vom Wettbewerb fernhielten. Für mich ein nicht ganz verständliches
Verhalten, zumal hierzu aussichtsreiche Gemeinden wie Ehrsberg, Hausen
und Otlingen gehören.

Die Zielsetzung des Wettbewerbes ist das Bestreben, die Gemeinden in ihren
Bemühungen um die Gestaltung ihrer Ortschaft tatkräftig zu unterstützen. Es
sind zweifelsohne in erster Linie fachliche Informationen auf den Sektoren der
Ortsentwicklung, der Orts- und Landschaftsgestaltung und der Denkmalspflege.
Aber auch finanzielle Mittel aus dem Haushalt des Landkreises und dem „Tag
der Heimat" sollen dazu beitragen, notwendige Bedürfnisse zu wecken. Die Beurteilung
befaßte sich mit dem Gesamtbild der Gemeinde, der Initiative des
öffentlichen und privaten Bereichs. In diesem Zusammenhang ist es wohl angebracht
, rückblickend einige Aussagen zu machen.

1. Insgesamt gesehen ist viel guter Wille vorhanden. Oftmals fehlt es lediglich
an der Anregung. Vielfach läuft aber auch die Aktivität in eine falsche Richtung
. Hier ist allerdings die Möglichkeit der Einflußnahme auf eine Richtungsänderung
meist und ohne Schwierigkeiten gegeben.

Sehr wesentlich zu beurteilen ist die Initiative von Gemeindeverwaltung und
Gemeinderat. Dies zeigt sich einmal an der Beteiligung bei den Kreiswettbewerben,
vor allem aber an der Durchführung von Ortswettbewerben, wo gleichzeitig die
Privatinitiative angesprochen wird. Die meisten Bürgermeister haben dies erkannt
und konnten dadurch beispielgebend in ihren Gemeinden wirken. Beispiele geben
ist ohnehin ein wesentliches Moment innerhalb der sogenannten „OrtsVerschönerung
".

2. Eine wirtschaftlich gute Struktur der Gemeinde und der Bürger trägt,
insbesondere bei der Gestaltung von Straßenraum und Hausfassaden, wesentlich
zum guten Gelingen bei, ist vielfach Voraussetzung hierzu. Wo kein Geld ist,
kann auch keines verbraucht werden. Die Verdienstmöglichkeiten in Industrie
und Handwerk innerhalb des Landkreises und darüber hinaus wirken sich hier
zweifelsohne positiv aus. Die Verwendung verdienten Geldes kann mannigfaltiger
Art sein. Ganz eindeutig hat sich erwiesen, daß Gemeinden, die sich mehrmals
am Wettbewerb beteiligt haben bzw. solche innerhalb des Ortes durchführten, ein
weitaus besseres Gesamtbild aufweisen, insbesondere durch die Renovierungen der
Hausfassaden, die Vorgartengestaltung u. a., als Gemeinden, die sich am Wettbewerb
nicht beteiligten. Dies kann objektiv ausgesagt werden und gilt sowohl
für den ländlichen Raum, wie für den Bereich der Industriegemeinden.

Man denke nur an die Entwicklung der herrlich gelegenen Markgräfler Dörfer,
wie Istein, Fischingen, Wintersweiler, Egringen, Schallbach, um nur einige zu
nennen, oder der Schwarzwaldgemeinden wie Pfaffenberg, Aitern, Bürchau und
viele andere, man könnte fast jede nennen, im Zeitraum der letzten 10 Jahre.
Was wurde hier schon vieles geleistet und auch persönliche Opfer gebracht.

3. Ordnung und Sauberkeit sind ein wesentliches Moment der Ortsverschönerung
, kosten geringe Mittel und auch nicht mehr Zeit als tagaus tagein über
Gerümpel zu steigen oder solches auseinander zu dividieren. Gerade in diesem
Bereich wirken sich Wettbewerbe sehr positiv aus.

Zusammenfassend ist zu sagen, daß sich der Kreiswettbewerb „Unser Dorf
soll schöner werden" im Zeitraum von 9 Jahren allgemein günstig auf die Gestaltung
unserer Dörfer ausgewirkt hat. Es gibt jedoch auch Gemeinden, die
kaum Fortschritte zeigen. Dies läßt die eindeutige Aussage zu, daß Initiative

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