http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0108
wohl von außen herangetragen werden kann, aber im inneren Bereich der Gemeinde
entwickelt werden muß. Initiativen sind überall zu entwickeln, denn
solche Prozesse sind langwieriger Art. Sie verändern nicht nur das Bild der
Gemeinde, sie setzen auch eine Änderung der Einstellung des Bürgers voraus.
Das öffnen der Straßenbereiche durch Entfernen unnötiger Zäune, das Pflanzen
großvolumiger Bäume, das Ausweisen von Grünflächen, insbesondere in größeren
Gemeinden, sind einige anzusprechende Beispiele, und vor allem Sauberkeit
in Ort und Landschaft. Insgesamt gilt das Motto „Wer nicht beginnt, der wird
auch nichts erreichen".
Ein kleiner Ausblick sei mir noch gestattet. Die Gemeindereform hat Entwicklungen
eingeleitet, die andersartig als die jahrhundertealten Entwicklungen der
Vergangenheit verlaufen werden. Neue Gesichtspunkte werden an die Orte herangetragen
, gleichwohl ob sie Teil- oder Verbandsgemeinde sind oder noch werden.
Bei allen Reformbestrebungen sollte jedoch beachtet werden, daß Stadt und Land
notwendige Zweisamkeit sein müssen. Es ist deshalb von höchster Bedeutung, die
dörfliche Struktur im ländlichen Bereich so weit als möglich zu erhalten. Hier
liegen die Quellen der physischen und psychischen Erholung unserer Mitmenschen
aus den Industrieballungsräumen.
Die Ausrichtung von Ortswettbewerben oder die Teilnahme an Kreiswettbewerben
auch bei Orten, die als Teilbereiche eines Verbandes oder einer Großgemeinde
fungieren, werden dazu beitragen, daß diese Momente noch lange
berücksichtigt werden können.
Das wohlgepflegte Dorfbild. Wintersweiler
Der neugestaltete Dorfplatz unter der Linde in Wintersweiler
(Aufn. F. Schülin)
Beim letzten Kreiswettbewerb (1972) „Unser Dorf soll schöner werden" wurde
unter den ländlichen Gemeinden im Kreis Lörrach Wintersweiler mit dem 1. Preis
(500,— DM) ausgezeichnet. Damit wurde die Initiative der Gemeindeverwaltung
und Bürger gewürdigt, welche sich mit sichtlichem Erfolg um die Verschönerung
214
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-03-04/0108