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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0020
und durch das Städtchen zu lenken. Vielleicht kam die ursprüngliche Planung nie
ganz zur Vollendung. Auf der Zeichnung von Haller zeigt sich in der Westfront
nur ein schmaler Durchgang, der auch heute noch besteht und nur in die Gärten
vor dem Stadtgraben führt.

In der Nordwestecke der Stadt, nahe dem künstlich angelegten Gewerbeteich,
erbauten die Herren von Röteln ein Schloß, von dem ein Turm und wenige
Teile im Mauerwerk des Gasthauses zum „Hans Sachs" erhalten sind. Vor allem
bildet eine schöne gotische Pforte, heute vermauert, mit der darüber angebrachten
Helmzier der Rötler — den Steinbockhörnern — die deutlichste Erinnerung an
die Erbauer. Sicher residierte hier Markgraf Otto von Hachberg-Sausenberg
(1302—1384) 19).

Während die Pfarrkirche von Schopfheim bereits 1244 erwähnt wird, taucht
die Stadt als solche erst nach dem Jahre 1311 auf. Beide sind sicher älter, als diese
Daten glauben machen. Als nach dem Tode Bischofs Lütold von Röteln (f 1316)
der zum Erben bestimmte Markgraf Rudolf von Hachberg-Sausenberg und sein
Sohn manche Schwierigkeiten in der Sicherung dieses neuen Besitzes durchmachten,
leistete der feste Ort Schopfheim sicher gute Dienste. Der jüngere Rudolf verlegte
seinen Sitz zwar nicht von der Sausenburg nach Schopfheim, sondern nach Röteln;
er wird aber oft im Schloß der einzigen zu seinen Herrschaften gehörigen Stadt
gewohnt haben. Wohl war auch die Vorburg zu Röteln als Stadtanlage gedacht;
aber diese kam — der nahen Nachbarschaft Basels wegen — nie zu rechter Blüte,
zumal die Markgrafen in der großen Bischofsstadt am Rhein in der Nähe des
Münsterplatzes Häuser erwarben und sich dort im Kreis ihrer adeligen und gelehrten
Freunde wohlfühlten. Von Basel aus hatten die Markgrafen auch die
Absicht, ihr Territorium nach verschiedenen Seiten auszuweiten, zählten sie sich
doch, wie es schon die Rötler Herren getan, zum bischöflichen Hofadel. Als Erben
der Rötler gehörte ihnen die große Burg Landskron im Sundgau, südwestlich von
Basel, die sie als Lehen dem Basler Geschlecht der Münch überließen 20). Dies war
bereits zu Anfang des 14. Jahrhunderts der Fall; zu Ende des gleichen Jahrhunderts
versuchte Markgraf Rudolf III. auch südöstlich von Basel Fuß zu fassen,
indem er sich im Jahre 1396 Burg, Herrschaft und Städtchen Waldenburg am
oberen Hauensteinpaß als Pfand übertragen ließ. Doch griff hier die Stadt Basel
vier Jahre später zu, und der Markgraf hatte das Nachsehen 21).

Dinkelberg und Wehratal

Wenn nun den Markgrafen südlich des Rheins keine Erwerbungen von Dauer
beschieden waren — auf Landskron besaßen sie bis ins 17. Jahrhundert gewisse
Anrechte —, so brachte ihnen wenigstens im Breisgau ein Ausgreifen von ihren
Territorien um Sausenburg, Röteln und Schopfheim aus einigen Erfolg. Schon im
Verlauf des 13. Jahrhunderts muß das abseits vom Wiesental und bereits jenseits
der Wasserscheide des Dinkelbergs gelegene Dorf Dossenbach zum Hoheitsgebiet
der Herren von Röteln gekommen sein; denn im Jahre 1316 übergab es Heinrich
von Hachberg, Herr zu Röteln und Landgraf im Breisgau, gemeinsam mit seinem
Bruder Otto auf Bitten Ritter Johanns von Hauenstein lehensweise an dessen
Hausfrau Anna von Büttikon und ihre Kinder, so wie es Johann und seine Vorfahren
von ihnen zu Lehen gehabt hatten ~). Es ist anzunehmen, daß diese Bestätigung
mit dem Tode des letzten Rötlers, dem Basler Dompropst Lütold, zusammenhängt
; Markgraf Heinrich hat im gleichen Jahr auch der Stadt Schopfheim
den Besitz des Waldes und Berges Entegast und anderer Güter aus einer Schenkung
Lütolds bestätigt23).

Zu dieser kleinen Herrschaft im obersten Teil des nach Schwörstadt gerichteten
Tälchens mag eine bescheidene Burg gehört haben, die nahe dem Dorf Dossenbach
östlich der dem Talbach zum Ausbruch verhelfenden Höhle den mit „Bürstel"

IS


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