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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0034
Bischof von Basel um Hilfe; dieser erschien mit seinen Truppen und eroberte die
Burg gemeinsam mit den Bürgern im Sturm. Der Graf scheint sich zuvor daraus
entfernt zu haben; die Mauern wurden bis auf den Grund zerstört. Aber wo der
Bischof von Basel auftauchte, zeigte sich bald auch sein stärkster Feind, Graf
Rudolf von Habsburg. Die Fehde der beiden Rivalen wirkte sich zwischen Schwarzwald
und Rheinknie verheerend aus.

Eine unerwartete Änderung der Lage brachte die Wahl des angriffslustigen
Habsburger Grafen zum deutschen König im September 1273. Wie die von ihm
belagerte Stadt Basel, so mußte auch Neuenburg dem neuen Herrscher die Tore
öffnen. Doch dieser zeigte nun alles Interesse daran, daß das von den Staufern
hinterlassene Reichsgut auch seiner Krone erhalten blieb, und nahm darum im
März 1274 Neuenburg in den Schutz des wieder erstarkenden Reichs.

König Adolf von Nassau verlieh am 24. Dezember 1292 dem wichtigen Ort
am Rhein ein Stadtrecht. Die Reichsunmittelbarkeit Neuenbürgs blieb bestehen,
bis König Ludwig der Bayer — bedrängt von Geldsorgen — 1331 die Stadt
gleichzeitig mit Breisach, Rheinfelden und Schaffhausen an die Herzoge von
Oesterreich verpfändete. Aus der Aufzählung dieser Städte ist ersichtlich, in welcher
Richtung die Bestrebungen der Habsburger liefen. Es kam ihnen höchst
gelegen, daß die Stadt Freiburg im Breisgau, um sich ihrer Herren, der Grafen
von Freiburg, zu erwehren, sich im Jahre 1368 in den Schutz des Hauses Oesterreich
begab, wohl nicht ohne daß in der Bürgerschaft eine starke Opposition dagegen
bestand.

Noch einmal — im Jahre 1415, als König Sigmund im Verlauf des Konstanzer
Konzils über Herzog Friedrich von Oesterreich die Acht aussprach — gelang es
Neuenburg, sich vom habsburgischen Herrscherhaus frei zu machen. Aber zehn
Jahre später kam die Stadt erneut als Pfandbesitz an Oesterreich, und damit war
die Reichsfreiheit Neuenbürgs für immer verloren.

Verloren ging damit auch der Zusammenhang unter den Besitzungen der
zähringischen Erben, sowohl jener der Grafen von Freiburg-Urach, wie mit denen
ihrer Vettern, der Grafen von Fürstenberg, sowie mit dem Gebiet ihrer ferneren
Verwandten, der Markgrafen von Baden. Diese Entwicklung hat im südlichen
Schwarzwald und im Rheinknie große Veränderungen bewirkt; vor allem hat
sie die Erweiterung der markgräflichen Gebiete fortan verhindert. Aus diesem
Grund und um zu zeigen, wie schwer es für die Markgrafen war, im „Oberland"
ein geschlossenes Territorium um eine deutlich herausgehobene Hauptstadt zu
bilden, haben wir uns mit der Geschichte Neuenbürgs während der ersten 250
Jahre ihres Bestehens näher befaßt.

Die Herren von Neuenfels und ihre Burg

Auf den Adel unserer Gegend wirkte sich die Festsetzung des habsburgischen
Hauses im Breisgau ganz entscheidend aus. In der Blütezeit Neuenbürgs hatte
sich eine große Zahl von ritterlichen Familien in der Stadt niedergelassen und
Burglehen erworben. Auch das Kloster St. Blasien erhielt in Neuenburg Bürgerrecht
. Für manche Dienstleute der Markgrafen von Baden war es selbstverständlich
, daß sie in der Rheinstadt Haus und Hof besaßen. Ein Geschlecht, das sich
hier besonders hervortat, stammte aus der Herrschaft Badenweiler, die nach dem
Ausgang des staufischen Hauses an die Grafen von Freiburg gekommen war.
Nördlich des Badeortes und seiner Burg, — von dieser nur durch den Sattel der
„Schwerze" getrennt —, lag auf einem dreiseitig steil ansteigenden Bergkegel die
Burg Neuenfels. Ihr muß stets nur ein kleiner Herrschaftsbereich zugehört haben56
). Deshalb wohnte die Familie, die sich nach der wenig bedeutenden Feste
nannte, meist in Neuenburg, wo sie bei ihrem ersten Auftauchen im Jahre 1307
bereits das wichtige Schultheißenamt von König Albrecht übertragen erhielt57).

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