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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0035
Neuenfels. Burgruine von Südwesten.

Im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts finden wir die Herren von Neuenfels
mit manchen ihrer Angehörigen in Neuenburg heimisch. Von hier aus erwarben
sie zum bisher engbegrenzten Zubehör ihrer Burg, der sich auf Britzingen, Dattingen
und Zunzingen beschränkt hatte, weitere Güter in Krozingen, Müllheim,
Auggen, Schliengen und in weiteren Orten hinzu. Doch im 16. Jahrhundert setzte
ein rascher Niedergang der Familie ein, gleicherweise wie ihn zur selben Zeit die
Stadt Neuenburg gesamthaft erlebte, besonders deshalb, weil sie im letzten Drittel
des 15. Jahrhunderts von schweren Hochwassern des Rheins heimgesucht wurde.
Fast die Hälfte der Gassenzüge sank mit dem prächtigen Münster über dem
Hochgestade in die nagenden Fluten 58). Vermutlich befand sich auch das Wohnhaus
mit anderen Liegenschaften der Herren von Neuenfels in den zerstörten
Quartieren, was mithalf, daß das Geschlecht verarmte. Das letzte Glied der Familie
, „Stoffel" von Neuenfels, veräußerte als letztes Eigentum im Jahre 1538
den Burgwald. Es blieb ihm und den Seinen nur die Burg selber, in deren Hof
er zwei Jahre darauf tot aufgefunden wurde, zusammen mit den Angehörigen,
dem Gesinde und dem treuen Hund, der bisher täglich nach Britzingen gekommen
war, um in einem um den Hals gebundenen Korb das Essen zu holen. Ob Mord
oder Selbstmord die Familie ausgelöscht hat, konnte nie ermittelt werden. Seit
diesem furchtbaren Geschehnis wurde die Burg dem Zerfall überlassen. Die Zeit
der Bergfesten war ohnehin vorüber.

Ein prächtiger Waldweg führt heute von der „Schwerze" her an der verborgenen
Ruine Neuenfels vorbei. Wer Lust dazu hat, mag auf neuen Stufen 59) bequem
die dicke Umfassungsmauer besteigen und in die malerische Umwelt schauen. Der
Grundriß der Burg kann an den Überresten noch gut abgelesen werden. Er bildete
ein längliches Rechteck mit außen abgerundeten Ecken. Zwei tiefe Halsgräben
schnitten den Standort der Burg aus dem Bergzug heraus; auch an der südlichen
Längsseite ist noch ein Graben erkennbar. Bemerkenswert ist die Bildung einer
Mauerspitze in der östlichen Schmalseite der Burg, die zur Verstärkung dieser
meistgefährdeten Seite diente 60).

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