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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0038
liehen Langseite auf der Stadtmauer des Städtchens und besaß um sich her eine
Reihe von ausgedehnten Nebenbauten, zu denen auch eine in den Marktplatz
vorstehende, um 1610 erbaute Kapelle gehörte. Eine Zeichnung des späten 16.
Jahrhunderts — vermutlich von einem Basler Künstler, Hans Bock oder Hans
Hug Kluber geschaffen — gibt uns eine gute Vorstellung dieses Stadtschlosses 63).

Leider sind die meisten Bauten dieser malerischen Residenz aus der Renaissance-
Zeit zu Anfang des 19. Jahrhunderts niedergerissen worden, um Bauten im Stil
des Karlsruher Hofarchitekten Weinbrenner Platz zu machen. So steht seit 1838
an der Stelle der früheren Schloßkapelle eine nüchterne Pfarrkirche, in die das
schöne Grabmal der Markgräfin Anna von 1574 überführt wurde. Dahinter, auf
dem Platz des alten Hauptbaues der Residenz, entstand quer zum Marktplatz der
ruhige Kubus eines villenähnlichen Biedermeier-Gebäudes, das vor wenigen Jahren
mitsamt dem zugehörigen Park, dem früheren Schloßgarten, aus der Hand der
Familie Steinhäusler erfreulicherweise in die der Stadt Sulzburg übergegangen ist.

Vom einst so stattlichen Schloß blieb nur der das herrschaftliche Areal im Südosten
abschließende Nebenflügel bestehen, der in seinem dem Marktplatz zugekehrten
Erdgeschoß eine offene Halle mit großen Arkaden enthält. In einer Wandnische
steht noch immer der Schildhalter der Markgrafen von Baden, der „Wilde
Mann". Und im Park entdecken wir verborgen in den Wipfeln alter Bäume den
kümmerlichen Rest eines Treppenturmes, der einst der westlichen Giebelseite des
großen Schloßbaues angefügt war.

Von der Befestigung des Städtchens, das nur aus einer Hauptstraße und einer
nördlich von dieser verlaufenden Hintergasse sowie zwei kurzen Quergassen bestand
, hat zum Glück das Untertor alle Stürme der Jahrhunderte überdauert; allerdings
ist ihm der hohe Turmaufbau mit dem Spitzhelm genommen und durch ein
gebrochenes Barockdach ersetzt worden. Merkwürdig erscheint, daß auf der Stadtseite
des Torbaues die Straße platzartig breit und offen anschließt, während an
der früheren Außenseite, wo man einen breiten Graben erwarten müßte, die
Häuser der Vorstadt sich derart an die Toreinfahrt herandrängen, daß die Meinung
aufkommen kann, die mittelalterliche Stadt habe auf dieser Seite begonnen.

Kastelberg bei Sulzburg. Grundriß und Profil der Burganlage.

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