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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0040
Heitersheim. Johanniterkommende, Hochsdiloß von Südosten.

Das feste Haus des Ritterordens, der im Gegensatz zu den Deutschherren
internationalen Charakter besaß, muß schon im 13. Jahrhundert auf zwei künstlich
geschaffenen Inseln erbaut worden sein. Auf der kleineren östlichen lag das
beinahe quadratische Geviert der Hauptburg, in welcher die adeligen Ordensherren
wohnten. Durch ein Tor, das an einem tiefen Graben stand, war die Hauptburg
mit einer ausgedehnten Vorburg verbunden, an deren rechteckiger Ringmauer
von innen die ökonomiebauten angefügt waren. Mitten in diesem Vorhof stand
bis 1523 oder 1527 die alte Pfarrkirche des Dorfes Heitersheim, was vermuten
läßt, daß dieser äußere Teil der Burg erst im 15. oder 16. Jahrhundert eine Erweiterung
erfuhr.

Im Jahre 1501 erhielt das Johanniterhaus Heitersheim die Ehre, der Sitz des
Großkomturs oder -priors der deutschen Malteser — wie sie nach ihrem obersten
Sitz auf der Insel Malta im Mittelmeer auch hießen — zu werden. In der Mitte
des 16. Jahrhunderts und dann wieder in der Barockzeit lebten baufreudige Adelsherren
in Heitersheim, weshalb noch heute kunstvolle Gebäude aus diesen Epochen
anzutreffen sind. Wappenschilde der Großkomture von Haustein und von Nesselrode
erinnern an besondere Erneuerungen der Bauwerke. Hatte der Erstgenannte
sich mehr auf den Ausbau der inneren Burg verlegt, so der zweite auf die Ausgestaltung
des südlichen Tores mit dem angefügten Kanzleigebäude und weiterer
Bauwerke im äußeren Hof.

"Wie der große Wehrbau zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ausgesehen hat,
zeigt uns der Stich, den Matthaeus Merian von „Heyterscheim" in seine Topo-
graphia Alsatiae von 1644 aufgenommen hat71). Hohe Wälle, vor denen ein Wassergraben
lief, umgaben damals die noch mittelalterlich erscheinenden Haupt- und
Nebenbauten, die mit ihren Treppengiebeln und Ecktürmen weit malerischer aussahen
als heute. Der Torturm, der bis heute das äußere und das innere Schloß von

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