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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0043
vogt bewohnt und war vom Wassergraben umgeben, der heute leer, aber sonst
beinahe noch erhalten ist. Der schlichte Wohnbau unter dem Walmdach, der einen
um 1850 etwas veränderten Torbau gegen Norden hin angefügt erhielt, ging mit
dem zugehörigen Park und den ökonomiebauten nach dem Umschwung von 1802
an die Familie von Andlau, deren einer Nachkomme, Oktav von Andlau, das
Besitztum nach dem letzten Weltkrieg einer geistlichen Institution vermachte.
Glücklicherweise gelang es der Gemeinde Schliengen, die Liegenschaft in Pacht zu
nehmen; so kann man schon jetzt Spuren ihrer Pflege an Park und Gebäulich-
keiten erkennen.

Schlierigen. Weiherschloß von Süden.

Eigentümlich ist, daß die hohe Gerichtsbarkeit über Schliengen, einer Urkunde
von 1398 gemäß, in die Landgrafschaft „am Sausenhart", also in die Oberhoheit
des Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, gehörte. Innerhalb des Etters, d. h.
des Dorfhags, durften die Ortsbehörden über einen Missetäter Recht sprechen, ehe
sie ihn dem Markgrafen zur Ausführung des Urteils übergaben; außerhalb des
Etters geschehene Untaten aber richteten allein der Markgraf oder seine Beamten85
). Diesen Brauch bestätigte 1398 neben anderen Adeligen der Gegend auch
der Edelknecht Heinrich von Baden, der auf dem Schliengen benachbarten Schloß
in Liel als Lehenträger des Reiches saß. 1423 wurden vom Markgrafen erneut zwei
Herren von Baden aus Liel als Zeugen dafür herangezogen, damit sie bestätigten,
das hohe Gericht, der Wildbann und das Geleitrecht zu Schliengen stünden dem
Markgrafen von Hachberg-Sausenberg als dem Erben der Herren von Röteln
zu86). Wir sehen daraus, daß die landgräflichen Rechte im südlichen Breisgau bei
den Markgrafen von Hachberg lagen und daß diese auch in den als Reichslehen
geltenden oder dem Bischof von Basel zugehörigen Dörfern ausgeübt werden
durften.

Das Dorf Liel hatte zwar zur Landgrafschaft Sausenhart gezählt, erlebte darin
aber seine eigene Geschichte. Im Jahre 952 war es durch Kaiser Otto I. dem im
Zürichgau gelegenen, kurz zuvor gestifteten Kloster Einsiedeln übergeben wor-

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