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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0049
Parteinahme für Oesterreich aus Basel vertriebenen Adelberg von Bärenfels gehört
und sei deswegen von den Bürgern der Stadt zerstört worden100). Erst nachdem es
lange als Ruine dagelegen, habe es Michael Rappenberger, der Rechten Doktor,
1561 wieder zu Ehren gezogen und instandgestellt. Dann besaßen die Herren
von Rotberg das Schloß; von diesen erwarb es 1640 Markgraf Friedrich. Er ließ
die im Dreißigjährigen Krieg schwer mitgenommenen Bauten erneuern und nannte
den Landsitz nach dem Westfälischen Frieden Friedlingen. Durch die Kriegszüge
der Truppen Ludwigs XIV. wurde das Schloß 1678 und 1702 aber derart mitgenommen
, daß es unbewohnbar blieb. Im letztgenannten Jahr ließ der Kommandant
der nahen französischen Festung Hüningen die Bauten abbrechen. Aus
einem Teil der Quadersteine wurden die bisher hölzernen Joche der Brücke, die
vor dem Dorf Eimeidingen die Kander überquert, neu aufgebaut.

Das Weiherschloß Hiltelingen wird von einem Geschlecht bewohnt gewesen
sein, das den Namen eines später verschwundenen Örtchens am Hochgestade trug
und vom 13. bis zum 15. Jahrhundert in Schriftstücken erwähnt wurde. Von
1486 an war der Basler Patrizier Matthias Eberler genannt Grünenzwig Inhaber
des Schloßgutes. Nach ihm kamen noch einige Basler hierher, um den Bau als
Sommersitz zu genießen. In der Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte das Schloß
durch Kauf an den Markgrafen Karl, der es 1566 an den Landvogt Hans Albrecht
von Anwil zu Röteln für dessen treue Dienste als freien Edelmannssitz veräußerte.
Von 1677 an saßen die Rotberg auch zu Hiltelingen; dies war bis 1732 der Fall.
Dann wurden die Güter an Haltinger Landleute verkauft, die Gebäude, die schon
einige Zeit in Zerfall waren, abgetragen und die Wassergräben ausgefüllt. Heute
erinnert nur noch der Flurname „Im Schlössel", den die Wiesen am Krebsbach
tragen, an Weiler und Schloß Hiltelingen 101).

Im Feuerbach- und Kandertal

Im 14. und 15. Jahrhundert entstanden im Tal des Feuerbachs wie in dem
der Kander — und ebenso jenseits des Tüllingerbergs in dem der Wiese — zahlreiche
kleine Edelsitze, die gleich denen von Oetlikon und Hiltelingen das Wasser
zu ihrem Schutz heranzogen. In diesen Weiherhäusern wohnten meist die Dienstleute
der Herren von Röteln und ihrer Nachfolger, der Markgrafen von Hach-
berg-Sausenberg. Sie verwalteten die Güter, die sie zu Lehen trugen, und übten
auch die niederen Ämter aus. So finden wir noch heute in Egringen, in Fischingen,
in Binzen und Wittlingen stattliche Herrenhäuser, die an diesen Dienstadel im
Land erinnern.

Das Schlößchen in Egringen, an der Südwestecke des alten Dorfes über dem
Meierhof und der Kirche stehend, sieht durch seine stattliche Höhe weit über die
anderen Häuser hinaus. Im Volksmund ist die Bezeichnung als „Burg" noch überliefert
; auch die Flurnamen „Burgmatten" und „ob der Burg" erinnern deutlich
daran, daß der Bau nicht zu einem gewöhnlichen Bauernanwesen gehörte. Im
13. Jahrhundert saß denn hier auch ein Zweig der Familie Münch von Münchenstein
aus der Basler Gegend 102). Später diente das Gebäude während Jahrhunderten
als Pfarrhaus, bis im Jahre 1929 ein neues gebaut wurde. In den letzten
Jahren hat sich seine nächste Umgebung gewandelt, nicht zu seinem Vorteil.
Vor Zeiten muß es von Mauer und Garten umgeben gewesen sein. Die Vermutung
geht dahin, daß hier einst der Sitz der St. Galler Vögte lag. Seit dem Jahre 758,
in dem ein Mann namens Strachfrid dem fernen Kloster überm Bodensee Güter
in Egringen übergab, ist das Dorf im Feuerbachtal mit der Abtei verbunden
gewesen.

Das Herrschaftshaus in Fischingen weist über dem seitlichen Portal von 1607
die Wappen des Deutschritterordens und des damaligen Komturs zu Althausen
Christoph Thumb von Neuburg und des Statthalters zu Basel Christoph von
Bernhausen auf. Das erinnert uns daran, daß in diesem prächtigen Rebdorf die


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