Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0066
gräfliche Regierung den „Wettingerhof" in Kleinbasel für die Zwecke dieses Amtes,
das jeweils in Kriegszeiten im neutralen Basel sicher war108).

Bis zum Jahre 1697 behielt der Markgraf das Schloß Steinen für sich. Dann
veräußerte er das stattliche Anwesen an Frederic de Rougemont, Bürgermeister
von La Chaux-de-Fonds im neuenburgischen Jura. Doch 1715 versuchte die Witwe
das Gut an einen Basler zu veräußern, was der Markgraf zu verhindern wußte,
indem er es selber übernahm. Der Basler aber gab nicht auf und übernahm das
Schloß bis 1726 in Pacht. Andere Pächter aus der Markgrafschaft selbst folgten.
1745 wurde das Gut versteigert; Äcker und Wiesen gingen an 25 neue Besitzer
über, das Schloß selber kam für 1525 Pfund an den Schulmeister Ludwig Winter
von Steinen. Von da an blieb es im Besitz von Leuten aus Steinen. Wohl
wurde es von Wilhelm Friedrich Reinau, der das Schloß im Jahre 1888 erwarb,
im Stil der damaligen Zeit instandgestellt; aber das ist schon lange her. Der Bau
mit seinen drei Türmen hätte eine gute Überholung bitter nötig. Wäre er es nicht
auch wert, einem öffentlichen Zweck zugeführt zu werden, so etwa wie es mit
den Schlössern von Schliengen und Brombach vor kurzem geschehen ist?

Wir gelangen von Steinen rasch nach Brombach und können dort sehen, wie
ein anderes Wasserschloß innerhalb der Dorfgemeinschaft erneut zu zentraler
Bedeutung gelangt ist. Das noch heute in einem großen Garten stehende Weiherhaus
, das seinen Wassergraben längst verloren hat, wurde um 1900 von der
Industriellenfamilie Großmann stark umgebaut. Doch haben sich die Grundmauern
und ein Teil der unteren Geschosse des großen Turmes an der Nordostecke
erhalten. Die Räume dienen heute der Gemeindeverwaltung Brombach.

Aus diesem festen Sitz wird jene Familie stammen, aus welcher „Wernher
der vogit von Branbach" im Jahre 1287 als Schultheiß zu Klein-Basel auftaucht.
Im Dienste am bischöflichen Hofe hochgekommen, nannte sich dessen Sohn Johann,
ein Ritter, 1305 „von Bärenfels", ohne daß wir wissen, wie er zu diesem Namen
gekommen ist; seine Gattin war Margarita von Hertenberg 159). Die Nachkommen
dieses Paares verbreiteten sich in der ganzen Nachbarschaft Basels, wo zahlreiche
Glieder die höchsten Ämter innehatten; sie waren Herren zu Steinegg im Schwarzwald
, Bärenfels, Neuenstein, Arisdorf, Binningen, Oberäsch, Oetlingen, Hegenheim
und Grenzach, nach welch letzteren beiden Dörfern sich zwei ihrer großen
Linien benannten. Die Güter zu Brombach hatten sie im 15. Jahrhundert an die
Reich von Reichenstein weitergegeben, vermutlich durch die 1483 erfolgte Heirat
von Marx Reich mit Elisabeth von Bärenfels 160). Mit den Nachkommen Jakobs
IL Reich von Reichenstein zu Landskron (1506—1561), der Brida von Schönau
zur Frau hatte, verzweigte sich das Geschlecht in der Mitte des 16. Jahrhunderts
in die beiden Stollen zu Inzlingen und Brombach, und weiterhin in die Linien
zu Biedertal und Leuhausen oder Leimen im Sundgau. Vom Brombacher Zweig
leben heute noch Nachkommen; doch im 19. Jahrhundert ging das Schloß im
Wiesentaler Dorf in andere Hände über.

Der großen und das Tal überragenden Burg Röteln gegenüber lag nicht nur
das Weiherhaus zu Brombach, sondern auch jenes in Lörrach. Es muß ein ähnliches
Aussehen gehabt haben, wie die meisten Wasserschlösser in der Nachbarschaft
Basels es aufwiesen und stand am oberen Rande des Hochgestades, das
westlich davon steil zur Wiese abstieg, hinter der alten, seit 1100 dem Basler
Kloster St. Alban gehörenden Pfarrkirche, an der Stelle, die heute das Heimatmuseum
einnimmt161).

Ähnlich lag auch das Weiherhaus in Riehen neben der befestigten Kirche über
der hohen Böschung, die sich zur Ebene am Talfluß absenkt162). Oberherren in
diesem untersten Dorf des Wiesentales waren seit dem 13. Jahrhundert die Bischöfe
von Basel; vorher mochten die Adelsgeschlechter von Röteln und von
Uesenberg hier große Rechte besessen haben.

In Stetten, das in neuerer Zeit mit Lörrach zusammenwuchs, besteht bis heute
ein altes Sdhlößlein, das einst ebenfalls von einem Weiher geschützt war. Hier

64


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0066