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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-06/0011
während Vikar Heinrich die Kuratie Wyhlen innehatte („dem herrn Heinrich
dem incuraten ze Wilen"). Wohl wird in einer Urkunde vom 11. Januar 1314
ein „Heinrich, dem Pfarrer der Kirche ze Wyhlen" genannt, doch dürfte die
Bezeichnung Heinrichs als Pfarrer von Wyhlen nicht zutreffend sein. Werner war
sodann vom 28. 4. 1327 bis zum 16. 7. 1358 Pfarrer in Rheinfelden.

Die kath. Pfarrkirche St. Georg in Wyhlen wird zum erstenmal urkundlich
erwähnt im Jahre 1275, sodann fortlaufend in weiteren Urkunden, so u. a. im
Jahre 1287 („an das gotshus ze Wilon"), im Jahre 1360 („ecclesie subscripte
pertinent Theutonicis in Bughein: ecclesia Rikkenbach, . . . ecclesia Wilon..."),
im Jahre 1322 („. . . ecclesie in Wilon Constanciensis dyocesis"). —

Die Himmelspforte sollte nach dem Willen der Gründerinnen dem Prämon-
stratenserorden angehören. Der Umstand, daß der erste Abt des Klosters und Verwandter
der Stifterinnen, Johannes I., bereits diesem Orden angehörte, war wohl
entscheidend für diese Anordnung. Der Prämonstratenserorden war als sehr streng
bekannt und wurde 1121 vom heiligen Norbert von Premontre in Frankreich
gegründet. Nach der Ordensregel sollten die Angehörigen der Gemeinschaft das
tätige mit dem beschaulichen Leben, die Aszese mit der Seelsorge verbinden.

Die Kleidung der Mönche bestand ursprünglich aus einem bis zu den Füßen
reichenden wollenen Gewand, das über dem Talar getragen wurde. Im Winter
vervollständigte ein Mantel aus Pelz, das sogenannte Almutium, die Kleidung,
während im Sommer die ähnlich geformte Mozetta aus Wolle getragen wurde.
Die Bekleidung wurde durch einen nach allen Seiten geschlossenen Mantel mit
Kapuze ergänzt. Die Albe wurde später zu einem schmalen leinenen Streifen gekürzt
und der Mantel vorne ganz geöffnet. Als Kopfbedeckung trugen die Ordensmitglieder
im Haus die Kalotte, welche später zum Birett entwickelt wurde und
seit dem 17. Jahrhundert außerhalb des Hauses einen schwarzen, auf beiden Seiten
aufgekrämpten Hut. — Die Patrone des Ordens waren die Gottesmutter Maria,
Augustinus und Norbert, der Stifter des Ordens.

b) Die Äbte der Himmelspforte im 14. Jahrhundert

Johannes I. (1303—1313)

Dieser Abt war, wie bereits erwähnt, der erste Vorsteher der Himmelspforte
und ein naher Verwandter der beiden Stifterinnen. Er stammte aus einem Geschlecht
des niederen Dienstadels in Rheinfelden und nannte sich „von Rheinfelden
". Nach seinem Eintritt in das Prämonstratenserkloster Rüti im schweizerischen
Kanton Zürich (gestiftet 1206 durch Lütold IV. von Regensberg) wurde er 1284
nach dem Tode des Abtes Walter zu dessen Nachfolger gewählt und versah dieses
Amt bis 1303.

Johannes war ein guter Vater seines Klosters, erwarb diesem während seiner
Regierungszeit manche Rechte und Besitzungen und vollendete auch die Kirche
und das Klostergebäude von Rüti, nachdem dies seinen Vorgängern wegen finanzieller
Schwierigkeiten nicht möglich gewesen war. Sein Wappen zeigt einen Abt,
auf dem Gewand das Bild des gekreuzigten Heilandes tragend, später in der
linken Hand ein Kruzifix vor die Brust haltend.

Johannes verließ nun nach seiner Resignation mit Erlaubnis des neuen Abtes
das Kloster Rüti, um sich ganz der neuen Stiftung seiner Verwandten widmen
zu können. Allerdings läßt die spätere Haltung seines Mutterklosters gegen ihn
und seine neue Abtei vermuten, daß er wegen Streitigkeiten in Rüti seine Abtswürde
niederlegte.

Abt Johannes begann nun mit dem Bau der Himmelspforte und ließ ein Haus
mit einer kleinen Kapelle, welche er seinen Namenspatronen Johannes dem Täufer

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